Der allseits beliebte und bekannte Weihnachtsstern hat nicht vergessen, wie er einst vor langer Zeit, in einem Land voller Mythen und allerlei Geheimnissen genannt wurde.
Die Azteken gaben ihm den Namen: Cuetlaxochitl
Stolz reckte er seine Blätter der Sonne entgegen, freute sich, dass man Gefallen an ihm fand: damals – genauso wie heute. Lange hat er gebraucht, bis er wusste, was Cuetlaxochitl bedeutet: Es ist die Reinheit, die er präsentiert.
Übersetzt heißt es: „Die Blume, die verwelkt, die tödliche Blume, die wie alles Reine zugrunde geht„.
Das intensive Rot von Cuetlaxochitl vermische sich oft mit dem roten kostbare Nass der Menschenopfer, die von den Azteken dargebracht wurden. Manchmal wurden die Götteropfer mit zahlreichen blutroten Blüten geschmückt, bevor das scharfe Messer der Priester ihr göttliches Werk versahen.
Botanischen Gärten existierten während des Aztekenreiches in vorspanischen Zeiten. Blumen und Kräuter-Pflanzen wurden für ihre Schönheit und medizinische Zwecke angebaut. Von Oktober bis Mitte Mai wurde die Cuetlaxochitl bewundert und beobachtet, wie sie blüht: Wie „Vögel in Flammen“, war einst ein Kommentar zu lesen. Circa 1440-1446, der große Aztekenführer Tlacalel und sein Halbbruder Montezuma Ilhuicamina, besuchten die schönsten dieser Gärten in Oaxatcpec, die in dem heutigen mexikanischen Bundesstaat Morelos und revitalisierten den Anbau des Cuetlaxochitl als Erinnerung an die Bedeutung des Blutopfers. Die Cuetlaxochitl wurde als exotisches Geschenk der Natur gepflegt und bewundert, aber nie angerührt. Man war der Meinung, dass seine helle rote Farbe von den Göttern als Erinnerung an die regelmäßigen blutigen Opfergaben gedacht war.
Eine mexikanische Legende aus dem sechzehnten Jahrhundert erklärt die Herkunft der Blume: Franziskaner – Evangelisierung
In der Umgebung von Taxco feierte man damals Weihnachten mit einer großzügig eingerichteten Krippe. Der Rosenkranz und eine Litanei wurden gebetet, ein Pinata ward gebrochen, Geschenke wurden ausgetauscht und eine Messe wurde gelesen. Während dieser Messe geschah ein Wunder: Die Blumendekoration der Krippe wurde dunkelrot. Nach dieser Nacht wurde die Blume von den Gläubigen: flores de noche buena – „Blume der seligen Nacht„, genannt.
Eine andere Legende besagt, dass ein kleines Kind, dass das Jesusking besuchte, nichts weiter als eine Handvoll Unkraut darbrachte, weil es zu arm war. Als es das Unkraut vor der Krippe niederlegte, wandelte sich das Unkraut und bekam eben diese schönen roten Blüten. In den folgenden Jahrhunderten, wurde die „flor de noche buena“ oder „Cuetlaxochitl“, zum Symbol von Weihnachten und der mexikanischen Evangelisierung. Wenn die Blüte der Blume sich im Oktober in ihrer Schönheit entfaltet, ist Weihnachten, also Christi Geburt nicht mehr weit.
In Chile und Peru wird der Weihnachtsstern als „Krone der Anden genannt.
In den Vereinigten Staaten hat die Blume eine andere Geschichte und einen anderen Namen, aber seine Herkunft ist doch Mexiko. Alles begann, als Joel Robert Poinsett Botschafter in Mexiko wurde. Am Weihnachtstag 1825 besuchte der Botschafter Poinsett die Taxco Kirche Santa Prisca, wo die Franziskaner lebten und die Krippe mit den exotischen roten Blumen schmückten. Er war so sehr von dieser Blüte angetan, der er die „flor noche buena“ an einige seiner Freunde nach Hause, nach Charleston South Carolina versandte. Der Weihnachtsstern war „geboren“.
Botschafter Joel Poinsett war ein Multitalent. Er studierte Medizin in England und war ein Amateur-Architekt. Er war ein Kongressabgeordneter und eine inoffizieller US-Botschafter in Südamerika und Europa. In den letzten Jahren seines Lebens verhalf er dem Weihnachtsstern zu solch einem Bekanntheitsgrad, dass er im ganzen Süden Amerikas als ein Symbol für Weihnachten wurde. Er vererbte sein ganzes Wissen dem Nationale Institut für die Nationale Vereinigung der Wissenschaft, einer Vorstufe des Smithsonian Institutes. Laut Dr. Robert Faden, Botaniker an dem „National Museum of Natural History des Smithsonian Instituts“ gehört der Weihnachtsstern zu einer großen und faszinierenden Pflanzenart, die Euphobiaceac (Wolfsmilchgewächse).
Das Phantastische ist, dass der Weihnachtsstern ein sauberer und erneuerbare Ersatz für Benzin und anderen fossilen Brennstoffen sein könnte. Es ist eine Ironie, dass diese Blume, die ursprünglich Aztec`s Blutopfer und auch das Blut Christi symbolisiert, auch an ein Blutopfer eines US-Kriegsminister erinnert, der mehr Indianer aus ihren Zelten und Jagdgründen vertrieb, als je ein anderer Regierungsbeamter nach ihm.
Fünfhundert Jahre nach der ersten Begegnung zwischen Europa und dem amerikanischen Kontinent, sollten wir versuchen, diese Geschichte weiterzuerzählen. So leisten wir u.a. einen Beitrag, das Vertrauen der der indigenen Völker zurückzugewinnen.
Für die Europäer wird es immer der Weihnachtsstern und für die anderen Cuetlaxochitl sein.
Und doch verbindet uns ein gemeinsamer Gedanke – Weihnachten.
„Die Blume, die verwelkt, die tödliche Blume, die wie alles Reine zugrunde geht“.
Ich wünsche Euch allen ein fried- und liebvolles Weihnachtsfest. Lasst den Stress draußen. Der Schein der Kerzen, die Freude am Schenken und, das Leuchten der Kinderaugen sollen das Dunkle erhellen und alle Sorgen, Nöte und Neid haben ein Ende. Zuversicht soll in Eure Herzen einziehen. Auch wenn die Christenheit seit über 2000 Jahren auf die Geburt Jesu warten, dieses Fest feiern – was sagt uns, dass nicht dieses Weihnachten der Erlöser geboren wird?
Hallo, lieber Stan Marlow,
auch für Sie nochmal Sie herzliche Weihnachtsgrüße aus dem Kreis der Fan-Gemeinde und eine gute Zeit! Oft habe ich die Geschichte vom Weihnachtsstern gelesen, die mich in allen Facetten tief berührt hat .Und jedesmal entdecke ich
wieder neue Details! Herzlichst Ihre M. Ho.
Danke, Stan Marlow, Sie haben mir mit dieser wundervollen Geschichte vom Weihnachtsstern, von der Blume, die wie alles Reine zu Grunde geht, von einst bis jetzt, eine große Freude bereitet. Ich selbst liebe den strahlenden Stern mit seinem besonderen leuchtenden Rot. Sein Abbild am Ende Ihres Schreibens rundet das Ganze mit Feingefühl gekonnt ab und zeigt uns noch einmal seinen ganz eigenen Zauber.
Herzlich danke ich Ihnen für Ihre Weihnachtswünsche an uns, Ihre Fans. Auch Ihnen und Ihrer Familie ein harmonisches, gesegnetes, liebevolles Fest. Lassen Sie uns im Schein der Kerzen den Worten von – Friedrich von Bodelschwingh – nachsinnen:
Nach Hause kommen, das ist es, was das Kind von Bethlehem allen schenken will, die weinen, wachen und wandern auf dieser Erde.