Beiträge von Stan Marlow

    Glück und Unglück sind, meinem Gefühl nach, voneinander unabhängige Mächte. Es ist ein Zeichen von Unverstand anzunehmen, dass die menschliche Voraussicht die Rolle der Fortuna übernehmen kann. (Montaigne). Gott behüte uns vor allem, was noch ein Glück ist! (Torberg: „Die Tante Jolesch“ oder „Der Untergang des Abendlandes“)


    „Schreib das auf Pradka“- animierte mich insgeheim Kisch. Mein Blut kochte und mein Gehirn stöhnte als dieses Manuskript entstand. Wer es liest ist zumindest klüger als die russischen Soldaten in ihrem sinnlosen Kampf in der Ukraine, um die Macht von Personen, die sie in die Schützengräben befohlen haben worin sie gefälligst zu sterben haben. Nur wenn ein Soldat beim Ausheben eines Schützengrabens auf einen verdutzten Maulwurf stieß, musste er lachen, sonst gab es nichts zum Lachen, hielt Egon E. Kisch 1914 in sein Notizheft an der Front in Serbien fest.


    I.


    „Zieh‘n die Bären durch die Felder, kommen von dem blut’gen Tanze;

    Ukrainer tot im Graben, halten fest noch die Gewehre.

    Blut rinnt von ihren Köpfen nieder, will die durstig Erde laben;

    Auf dem Ahornbaum am Ufer, hocken krächzend schwarze Raben.

    Weinend beugt sich eine Mutter, klagt nicht, Mütter, um die Toten:

    Selenskyj hat zum Hochzeitsmahle das Kosakenvolk entboten

    Unterm grünen Rasen zechen, wie einst sie am runden Tisch,

    und das Liedchen geht zu Ende, denn der Krebs tanzt mit dem Fisch,

    Putin vermag hier nur zu johlen, drum soll sein liebes Mütterchen,

    die Pest sie noch im Grabe holen!“*


    *Kontrafaktur nach Nikolaj Gogol – „Der Hexer!“

    Krebs und Fisch passen eigentlich gut zueinander. Manchmal ziehen beide sich geistig in eine perverse Traumwelt zurück und verlieren darin jede Realität in ihren Beziehungen. Russland ist der invasive Krebs, der die Ukraine immer wieder befallen hat. Es gibt keinen einzigen legitimen Anspruch Russlands auf die Ukraine! Die Kiever Rus war eine ostslawische Gemeinschaft die im 8. bis 9. Jh. begann und sich im Lauf der Geschichte ständig auseinanderentwickelte. Sie führte zu den Großrussen, Ukrainern und Weißrussen, den letzteren deren Nationalbewusstsein im 19. Jh. wiedererwachte. Im März 1917 beschlossen die Vertreter verschiedener Gesellschaftsschichten in der Kiewer Zentralna Rada die Schaffung einer unabhängigen Republik Ukraine!

    Diese Entscheidung führte zu Konflikten mit der russischen Revolutionsregierung unter Kerenski. Die Bolschewiki zettelten in der Ukraine nach deren Ausrufung eines unabhängigen Staates Aufstände an. Ende Dezember drangen die Bolschewiki, so wie heute die „Putniki“ bis nach Charkiw vor und proklamierten die „Ukrainische Volksrepublik der Sowjets“!

    In Kiev, dem Ort einer versuchten Staatsgründung beginnt die Überlieferung damit, dass die Varägen (skandinavisch) von jenseits des Meeres Tribut von den slawischen Stämmen einhoben. Blutige Zwiste unter den Sippen waren an der Tagesordnung. Um diesen Zustand zu beenden begaben sich die Slawen zu den Varägen die sich Rus, wie andere sich dort die Schweden nannten, um sich Rat und Tat zu holen.

    Aber erst Rjuriks Nachfolger Oleg im 9. Jh. soll die nördlichen und südlichen Gebiete der Varägerherrschaft vereinigt haben. Oleg ließ sich in Kiev nieder und die Stadt sollte die Mutter der „rusischen“ Städte werden. Bei ihm waren Varäger, Slawen und alle Übrigen diejenigen, die sich die Rus nannten. Rus soll auf das finnische ruotsi für die Bezeichnung Schweden zurückgehen. Die schwedischen Varäger haben dieses finnische Wort übernommen als sie nach der Überquerung der Ostsee zuerst mit finnischen Stämmen in Berührung kommen mussten mit ihnen auch die Slawen, daher gibt es für die Etymologie des Wortes Rus eine plausible historische Wahrscheinlichkeit

    Die Wege der Kiever Rus trennten sich aber schon seit dem 13. Jh. kontinuierlich als die westlichen und südwestlichen Landessteile der alten Rus die Rettung vor der Mongolenkatastrophe im Anschluss an das litauische Großfürstentum suchten. Der Nordosten geriet für 2. Jahrhunderte unter die Herrschaft der Tataren. Erst im 15. Jahrhundert begann mit dem aufstrebenden Moskauer Großfürstentum unter Wassilij II. (1415-1462) die Befreiung vom Mongolensturm und die zwanghafte Vereinigung der nordöstlichen Fürstentümer. Die einzelnen Dynastien wendeten in ihren Gemetzeln alle damals verfügbaren abgefeimtesten Mittel der Gewalt an, um ihre Ziele durchzusetzen, so wie das der russische Putin in der Ukraine praktiziert. Für Putins Vorgehen gibt es jedoch keinen in der von der Geschichte Russlands her begründeten Rechtsanspruch. Die Ukrainer und Weißrussen separierten sich früh von der ursprünglichen Gemeinsamkeit in der Rus, aufgrund ihrer anderen zeitgeschichtlichen politischen, sozialen und kulturellen Entwicklung. Im Geschichtsbewusstsein der Großrussen, Ukrainern, Weißrussen, Polen und Litauern existiert eine andere Abfolge in ihrer Geschichte als die der großrussischen, die Putin jetzt restaurieren will. Ihr modernes Selbstbewusstsein wird auch bedingungslos auf die Vergangenheit übertragen. An dieser Tatsache kann auch ein Lukaschenko im weißrussischen Land nichts ändern. Die Emanzipation von den Großrussen sahen auch die Litauer als den Höhepunkt ihrer historischen politischen Leistung an und die Polen wiederum in ihrer abendländischen Kultur. Zum Unterschied im Westen hat nach Osten hin das Zusammenleben der Völker eher eine tatarisch islamische Prägung erhalten und eine völlig andere Dimension angenommen. Wie im lateinischen Westen, so auch im orthodoxen Osten der Rus spielte zudem auch immer die Religion eine extreme Rolle in der Machtkonstellation der Fürstentümer. Im Narrativ der Geschichte des russischen Landes von Laurentijs aus dem Jahre 1377 erzählt man von einer Zeit, in der das Großfürstentum Kiev unter Vladimir Monomach seine letzte Phase als politische Einheit erlebte. Laurentij beschreibt den Aufstieg des Kiever Staates und seine Glanzzeit im 11. Jahrhundert und wie danach die unausweichliche Zersplitterung in viele Teilfürstentümer erfolgte.

    Mit dem Aufstieg Moskaus im 15. Jh. wurde die lokale Geschichtsschreibung durch die der einseitigen Moskauer Sicht ersetzt. Die neuzeitliche Geschichtsschreibung begann unter Peter dem Großen mit Fürst Vasilij Nikita Tatiščev (1686-1750). Er stellte die Ruskaja Prawda, altrussische Schriften aus dem 11. Jh. zusammen und plädierte für die Autokratie als die für Russland am besten geeignetste Staatsform. Ihm gegenüber standen deutsche Gelehrte auf der neu gegründeten Petersburger Akademie der Wissenschaften, die eine andere Meinung vertraten und im Konflikt als arrogante „Deutsche“ galten. Der Königsberger Gottlieb Siegfried Bayer (1694-1738) entwickelte zu diesem Zeitpunkt bereits die Theorie des skandinavischen Ursprungs der russischen Fürstentümer.

    Iwan III. von Moskau (1462-1505) benutzte 1478 zum ersten Mal den Titel Zar in der russischen Geschichte, mit dem sich die Änderungen in der Weltlage aus der Sicht Moskaus widerspiegelte. In Konstantinopel wurde der Kaiser in russischer Sprache Caŕ (Caesar) genannt. Mit dem Titel begannen die großen Annexionen mit denen Iwan III. das Territorium des Großfürstentums Moskau vervierfachte. Er war kein überragender Stratege, aber er besaß die Fähigkeit abzuwarten und zu handeln, wenn sich die Gelegenheit als günstig für seine Ziele anbot. (Er ähnelte in seiner Politik dem Habsburger Friedrich III. 1415-1493 als Römisch-Deutscher Kaiser, der es verstand, 53 Jahre auf einen „Godot“ zu warten). Dieser Wandel blieb auch dem Westen Europas nicht verborgen. In seinem im Jahre 1549 erschienenen Roman >Rerum Moscoviticarum Comentarii< über Novgorod schrieb der habsburgische Gesandte Sigmund von Herberstein: „Es soll ein ehrliches und gar menschliches Volk daselbst gewesen sein, jetzt aber mit der Moskowiterpest vermischt, ist es sicher ganz verdorben.“ Im Jahr 1480 befreite sich Iwan III. mit der Aufstellung seiner Truppen von den Tataren, wobei ihm das Glück dadurch zu Hilfe kam, dass sich das Schlachtfeld (per Zufall) in einem gebirgigen Gelände befand, in denen die Reiterarmeen der Goldenen Horde ihre Wirksamkeit verlieren mussten. In der Schlacht an der Wedrosch siegte er auch über das Großfürstentum Litauen und gliederte ein Drittel dessen Territoriums der Staatsfläche Moskaus ein. Der polnisch-litauische Fürst Kasimir I. erwies sich bei den Eroberungen Iwan III. in einigen Fällen dabei als Verräter. Iwan III. Herrschaft nahm nun einen imperialen Stil an. Auch die Anrede wechselte von gospodin (Herr) zu gosudai (Herrscher), >Selbstherrscher von ganz Russland< unter Ausschaltung des gemeinsamen fürstlichen Rates (Duma). Auch Putin fühlt sich heute als >samoderžec vseja Rusi< (Selbstherrscher Russlands). Ab da gab es nur noch blutige Eroberungsfeldzüge des Großfürstentums Moskaus bis Iwan IV. mit dem Beinamen der Schreckliche und dem Beginn des Hauses der Romanows. Anastasia Romanowa 1547-1560, die mit Iwan IV. verheiratet war und deren letzte Repräsentanten 1918 auf die übliche russische Art und Weise grausam ermordet und im finsteren russischen Wald bei Jekaterinburg in einem aufgelassenen Bergwerkschacht verscharrt wurden. Anschließend goss man noch Säuren auf die Leichen in der Grube und warf sicherheitshalber Handgranaten hinein, um die Leichen völlig unkenntlich zu machen. Mehr konnte man den Romanows wahrlich nicht antun!


    Manfred Pradka – Ukraine 2022/23


    II.


    Der Westen der Ukraine mit der größten Stadt Lviv (damals Lemberg) war von 1772-1918 unter der Herrschaft Habsburgs (Ruthenien, Lodomerien) gewesen und hat den Unterschied zwischen der Schreckensherrschaft Russlands, später der Sowjetunion und der laschen, immer tolerant gewesene Politik der Österreicher noch lange danach deutlich werden lassen. Im Konflikt der mehrheitlich polnischen Bevölkerung der Stadt Lemberg mit der ukrainischen Minderheit, stellte sich Habsburg auf die Seite der Ukrainer. Eine ehemalige österreichische Außenministerin aus der FPÖ, stellt sich auf die Seite Putins. Den Unterschied Österreichs zur Herrschaft Russlands oder Preußens in Polen durfte der Autor, der sich in den sechziger Jahren des 20. Jh. oft und in längeren Phasen im kommunistischen Polen aufhielt, persönlich erfahren, erklärlich so wie die polnischen Menschen die Dreiteilung ihres Landes geschichtlich und moralisch einordneten. Die Devise im Vielvölkerstaat der Habsburger lautete damals: „Einer allein kann nicht Recht haben!“ Diese Akte verschwand im Archiv der Zeiten! Die Polen machten in den sechziger Jahren des 20. Jh. einen politisch motivierten Unterschied zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Man traute dem kommunistischen Teil Deutschlands nicht über den Weg, dessen Verhalten man mit Preußen gleichsetzte. Im Stil der Zeit um 1780 entwickelten die Berater der Zarin Katharina II. Projekte zur territorialen Expansion, unter anderen auf Kosten Polens. Das Bündnis Katharinas mit Preußen war das Instrument, um die Schwäche Polens auszunutzen, um es unter dem Druck russischer Truppen von der Landkarte Europas verschwinden zu lassen. Die damalige Situation löste auch beträchtliche ukrainische Unruhen aus, die aber Russland nicht hinderten sich über alle moralischen Bedenken hinwegzusetzen und die Teilungspläne Polens zusammen mit Preußen zu realisieren. Der Besitz ist es, der Unglück bringt und Sorge und Unruhe und Habsucht und alles andere Übel.

    Im Emser Erlass (Ukas) verfügte später Zar Alexander II. (1855-1881) ein Veröffentlichungsverbot von Büchern und Liedtexten in kleinrussischen z.B. ukrainischen Sprachen. Russischer Sprach-Chauvinismus in Reinkultur!

    Im Verlauf des polnisch-russischen Krieges 1921, über den wir einige authentische Berichte von Joseph Roth vorliegen haben, wechselten die Gebiete und Verwaltungen mehrmals bis die Bolschewiki die östliche Ukraine, Donbass und Luhansk einschließlich Kiews, mit militärischen Mitteln unter ihre Kontrolle bekommen haben. Der Journalist Roth absolvierte 1926 nicht die obligatorische Pilgerfahrt in die neuen Sowjetrepubliken, so wie es zurzeit in die Ukraine Mode geworden ist; er sah die Entwicklung auch niemals rosa, er wollte auch nicht unbedingt über den kommunistischen Terror berichten, nein, er bezweifelte die Enge der politischen proletarischen Diktatur! Der verachtete Intellektuelle ist kommunistischer als der echte Prolet, informiert er uns von damals. Revolutionen finden nie gegen Besitz statt, sondern nur gegen die menschliche Natur, schließt er von dem was er erfährt. Zur Ausführung von Revolutionen benutzt man die „Tscheka“-Typen, ein bisschen beschränkt, ein bisschen intelligent, eingebildet, die hören sich gerne sprechen und hören sich gerne dabei zu, der „Tscheka“ liebt es nicht, wenn andere etwas Richtiges sagen. Sie erinnern in ihrem Verhalten an dasjenige von Schlangen in den heutigen Medien, die jeden beißen den sie suchen oder wie die Eulen, die egal wo sie sitzen, Unheil verkünden.

    Am 18.September 1926 berichtet er aus Sotschi von der Seekrankheit des kontinentalen russischen Volkes, von dem Klavierspiel im Speisesaal eines Hotels auf Jalta, wie es noch in den sechziger bis siebziger Jahren in den Hotelspeisesälen der Touristen-Hotels in den Ost-Europäischen Staaten an der Abendordnung war. Von seinem Besuch am 21. September in Odessa berichtet er uns: „Je länger ich hier bin, desto unwahrscheinlicher kommt mir eine Revolution im Westen vor. Immer mehr glaube ich, dass Marx verschiedene allerwichtigste Faktoren mitzurechnen einfach vergessen hat. Dass eine Zeit kommen könnte, in der Dank der Zivilisation alle Menschen Kapitalisten oder wenigsten psychisch Kapitalisten, ich meine Bürger werden könnten – hat er das bedacht?“ Ein Spaziergang in der Sonne am Meer vertreibt jedem Proletarier im Westen die aufrührerischen Gedanken. „Die russische Revolution kam zu spät – folgert Roth.“ „Ehe der Marxismus noch genügend Anhänger gewonnen hatte, war die Problemstellung eine andere geworden.“ Der 1. Weltkrieg hat die Revolutionen zwar befördert, aber den Marxismus beschädigt.

    Auch die russische Aggression Putins kommt wieder einmal zu spät. Putin läuft Amok, eine blindwütige Mordsucht für die das Wort Amok steht und seinen Ursprung in Asien hat. Im malaiisch-indonesischen Kulturraum bedeutet es schlicht und einfach töten. Auch das Wort Tabu stammt aus Polynesien und bezeichnet einen Ort, der nicht betreten werden darf. Putin scherte sich um solche Begriffe nicht mit seiner aggressiven Invasion in die Ukraine. Putin behauptet frech: „Das Karnickel hat angefangen.“ – „Der Hase hat auf den Jäger geschossen!“

    Befördern wird seine Maßnahme nur die Errichtung eines Stalin gewidmeten Denkmals in Wolgograd, das vermutlich bald wieder Stalingrad genannt werden wird und die Errichtung eines Systems analog des verbrecherischen Georgiers, der wieder zum Vorbild in Russland werden kann. Putin wird, so steht es zu hoffen, in der Ukraine nicht siegen, ein „putinsches Plebejertum“ kommt jedoch auch für Russland, vermutlich ein paar Jahre nach Gorbatschow, zu spät. Die Russen sind im ökonomischen und sozialen Fundament von Natur aus immer noch bedauernswerte „Barfüßler“. Die Weltanschauung Putins ist nur von einem Punkt aus aufgebaut, aber man begreift das Leben nicht stehend, sondern sehend, von verschiedenen sozialen und humanitären Punkten aus.

    Odessa gefällt Roth, man kann am Ufer des Meeres flanieren; weniger gut findet er es in Charkow, wo es um diese Zeit zu kalt ist. Die Hotelzimmer waren nicht geheizt! Roth trägt um der Kälte zu trotzen zwei Paar Hemden und zwei Paar Strümpfe und räsoniert dabei, dass zwar „Ex Oriente Lux“ kommt, der Tag aber nur im Westen ist. Niemals will er diese bornierte Stadt vergessen, deren Menschen nicht nur blöde, sondern auch böse, unfreundliche Kleinstädter sind, voller sowjetischer Kommissionäre.

    Es dauerte noch bis 1926 bis die Bolschewiki die Zentral- und Ostukraine völlig beherrschten, aber mit der Ausrufung der Sowjetunion im Jahre 1921 die „Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik“ begründet wird, die endgültig 1922 mit Russland, Belarus, Ukraine und Kaukasien zur Sowjetunion führte. Der südwestliche Teil der Karpaten-Ukraine fiel nach dem Ende des polnisch-russischen Krieges 1921 der Tschechoslowakei, Galizien und West-Wolhynien Polen zu, Gebiete, die nach dem zweiten Weltkrieg wieder neu verteilt wurden, so wie es sich uns heute überwiegend darstellt. Die heutige strategisch politische Situation in der Ukraine ähnelt in vielen Teilen der geschichtlichen Ausgangslage.

    Nach den stalinistischen Säuberungen zu Anfang 1930 fanden die Förderungen nationaler Minderheiten im Sowjetreich ein jähes Ende. Durch die von Stalin angeordnete Zwangsindustrialisierung wurde die Landwirtschaft gewaltsam kollektiviert, wodurch die Bauern der Ukraine am stärksten betroffen waren. Ein endlos blauer Himmel wölbt sich über die Felder mit unzähligen gelben Sonnenblumen und goldgelben Getreideähren, die auf den Feldern des riesigen Landes wachsen. Mit diesen Farben wird die Fahne der Ukraine versinnbildlicht. Die Missernten der Jahre 1930 und 1931 wurden zur Sabotage erklärt und führten zum ersten Massenmord an der ukrainischen Bevölkerung, die als „Kulaken“ zum Hauptfeind der Kommunisten erklärt wurden. Das Getreide der Ukraine wurde für den Devisenhandel (miss-) gebraucht und radikal exportiert. Für die ukrainische Bevölkerung blieb nicht mehr genug zur Eigenversorgung übrig. Dem dadurch ausgelösten Hungertod „Holodomor“ fielen ca. 3 bis 5 Millionen Menschen zum Opfer. Deutschland erklärte erst 2022 den „Holodomor“ zum Völkermord, wohingegen der „Holocaust“ täglich und seit langem über alle Fernsehsender Deutschlands propagandaartig ausgestrahlt wird.

    Das abgrundtiefe Misstrauen der Polen Russland, aber auch Deutschlands Verhalten im Ukraine-Konflikt wird verständlich, wenn man sich die mehrfachen schrecklichen Teilungen Polens durch Russland und Preußen in Erinnerung ruft bzw. durch das habsburgische Österreich, hauptsächlich jedoch nach den furchtbaren Erlebnissen mit den Russen und Deutschen im zweiten Weltkrieg und der jetzt erneut aufgeflammten Expansionspolitik Putins.

    In allen Kriegen tritt bei den Menschen ein würdeloses „cogito ergo non sum“ auf, was in ihnen anmaßende Instinkte und Verhaltensweisen entstehen lässt. Das archaische Erbe des Brudermords meldet sich stets aufs Neue in allen Gemeinschaften der Buchreligionen, wie man es aktuell und überall auf der Welt erleben darf.


    III.


    Wundersam ist indessen der Dnjepr - bei stillem Wetter, wenn er seine gewaltigen Fluten zwischen Wäldern und Bergen vor sich hertreibt. Er rauscht nicht und dröhnt nicht. (Gogol)

    Das Dröhnen, das man heute hört, kommt vom Osten, von weit her. Einst schrieben die Saporoger Kosaken dem türkischen Sultan einen Brief. (Ilja Repin 1880-1891 - Öl auf Leinwand, Russisches Museum St. Petersburg).

    Za porohamy“ – jenseits der Stromschnellen waren sie daheim! Der Sultan Mehmed IV., der Jäger, Führer des Osmanischen Reiches, forderte 1676 die Unterwerfung der Saporoger, wie sich ihm bereits 1674 der Hetman (Hauptmann) der rechtsufrigen Ukrainer Petro Doroschenko unterworfen hatte. Als Antwort schrieben die Saporoger einen Brief mit epigonenhaftem Wortlaut:

    „Du russischer Teufel, Bruder und Genosse des verfluchten Teufels und des leibhaftigen Luzifers Sekretär! Was für ein Präsident bist du zum Teufel, wenn du nicht einmal mit deinem nackten Arsch einen Igel töten kannst? Was der Teufel scheißt, frisst dein Heer! Dein Heer fürchten wir nicht; werden zu Wasser, zu Lande (und in der Luft) uns mit dir schlagen.“ Du wirst keine ukrainischen Menschen unter dir haben!

    „Du Straßenköter und „Eckstein-Schbrittsa“, aus dem übel riechenden St. Petersburg; du „Stinkendes Kefferl (Wanze)“ aus dem KGB in Dresden, Ziegenhirte von Ossetien, Schlächter von Tschetschenien, Blutegel Georgiens, „Bomber-Putin“ von Syrien, meckernder Geißbock in Armenien, Tyrann der Despotie Russland, Narr der gesamten Welt, inkl. China und der russischen Unterwelt dazu; deine Forderung an die FSB (Federalnaja Shuschhba besobarkosti Rossijsko Federazii:(ihr sollt nicht anklagen, ihr sollt liquidieren, alle potentiellen Feinde meines (un-)heiligen Russlands, das von westlichen, feindlichen Einflüssen bedrängt wird “; Lecker des Speichels des Metropoliten Kyrill von Moskau, einst religiöses Mitglied im KGB, der adversativ deinen Speichel leckt, und sich von diesem dann in den Becher der Konsekration entleert; Enkel und Scherge des leibhaftigen Satans, Haken unseres Schwanzes! Mieser Krötenfresser, Pferdearsch, Metzgerhund, traumatischer Psychopath, gefickt sei deine Mutter!“

    „So antworten dir 2022 die Ukrainer, du aufgeschwemmter Glatzkopf! Du bist nicht einmal geeignet, deine christlich-orthodoxen Schweine zu hüten! Jetzt müssen wir aber Schluss machen! Wir fahren fort im Jahre 2023! Das heutige Datum ist der 24.2.2022 auf dem Kalender! Das Jahr ist im Buch verzeichnet! Wir haben den gleichen Tag wie ihr! Der Mond steht am Himmel! Deshalb küss‘ unseren Hintern, so wie dein Freund Medwedew täglich deinen Arsch küsst und zugleich den von deinem Freund und Sultan Erdogan I, Padischah, ziegenfickende Kanalratte (Zitat: Böhmermann/Kubicki) im restituierten Osmanen-Reich aller krummen Säbel!“

    So oder so ähnlich, berichtet also der Ukrainer Gogol über den Brief der Saporoger Kosaken an den Sultan!


    IV.


    Alles was der Ukrainer Gogol über den Sultan schrieb, ist unter wieder Putin wahr geworden und ist Wirklichkeit für die Ukraine! Die Wahrheit ist sogleich grausame Wirklichkeit geworden! Wie die Löwen sind die russischen Kater, wenn sie versuchen Mäuse zu fangen. Zu Mäuse werden sie vor dem Zahn des ukrainischen Tigers! Ob gut, ob bös‘, sie werden alle sterben! Ihr Leben ist wie der Schnee der in der Frühlingssonne zerschmilzt, doch selbst die Täuschung ist dem Russen noch eine Wonne!

    Die Gründe für die Handlungen Putins, sind wie die des Kampfes der Philister um das Dasein! Dazu schließt Putin die Augen und hält sich die Ohren zu! Liest man in der Fachliteratur Ausführungen zu Gründen und der Kausalität, handelt es sich dabei um semantische Geschwister. Die Summe von zwei plus zwei ergibt vier, dafür gibt es Gründe aber keine kausale Ursache. Putin holt auf diese Weise eine verblichene Sowjetunion in die Gegenwart zurück! Er exhumiert die Ungerechtigkeit und den Terror! Das ist die Ebene seiner Gründe, auf der er in einer Art Reiz-Realitäts-Schema agiert und die seine Verhaltensvariabilität total einschränkt! Es gibt keine Ursache, die seinem Verhalten zugrunde liegen könnte, wenn man prüft, ob die Gründe für sein Handeln bei der Aggression gegen die Ukraine einem kausalen Prozess unterliegen. In seinem Gehirn ist die Willensfreiheit dissoziiert! Putin schafft die plötzliche Lostrennung vom Leben ohne Rücksicht auf die Bande, die die Menschen in der Ukraine an ihr Dasein ketten. Tausende von Aufträgen, Beziehungen, Freundschaften, Pläne und Absichten haben die ukrainischen Menschen mit der Gegenwart verknüpft, so wie mit ihrer Zukunft. Niemand konnte sich aussuchen von einem Tag auf den anderen aus dieser Fülle gerissen zu werden. Mögen sich die Verbindungslinien der ukrainischen Menschen zum Leben nie lösen und die Lebenslust nicht unter den Verbrechen der Russen sterben.

    Putins Bewusstsein im Gehirn scheint zu schlafen, auch wenn Putin aktiv ist! Sein Bewusstsein, als Epiphänomen bezeichnet, existiert so wie der Schatten eines Baumes, aber es erfüllt bei Putin keinen evolutionstheoretischen wertvollen, noch nicht einmal den praktischen Zweck Schatten zu spenden. Seine Art von Bewusstsein ermöglicht nur das Abwägen von Gründen mit denen er entscheidet wie die Menschen in der Ukraine größtmöglichen Schaden erleiden sollen. Putin ist es gelungen die Barbarei regieren zu lassen; die Hölle regiert, in der Vorhölle die Sintflut, in der der Rückzug der Russen scheitern mag. Die Offensivkräfte der Ukraine haben aber bedeutend überlegen zu sein, um zu siegen. Flüsse im Krieg abzuleiten haben schon die Serben im 1. Weltkrieg, als russische Waffenbrüder als eine beliebte Methode genutzt, um die Laufgräben zu überschwemmen.

    Die Ukrainer holten demnach in dieser unserer großen Zeit den Brief Gogols aus ihrem Archiv, schrieben ihn um und adressierten ihn neu. Ein Teufelsvolk! Niemanden auf der Welt hat so tief die Brüderlichkeit gefühlt wie die Menschen in der Ukraine von 1676 links des Dneprs! Mutig, fast 350 Jahre später, fühlen sie sich wieder so wie damals die Saporoger nach 1654, als im Facettenpalast des Kremls, eine der sogenannten „Semski Sobors“ (Reichsversammlung) tagte, bei der später, mit dem Vertrag von Perejaslow, die Vereinigung Russlands mit der Ukraine beschlossen wurde! Die Saporoger Kosaken beschließen damals, auf der Kosaken Rada, einen Eid auf den russischen Zaren Alexander I. abzulegen, freiwillig, aber Sie blieben Saporoger Kosaken!

    In Lublin (Polen) bildete 1569 die Ukraine noch eine Union mit der polnisch-litauischen Adelsrepublik unter der Herrschaft der polnischen Krone! Die Zeiten wenden sich häufig, wie man überall vernehmen muss, nur um immer wieder neu beschwört werden zu können! Sie werden von den Beschwörern meistens so gewendet wie man vor langer Zeit einen alten Mantel gewendet hat, die Außenseite nach innen und die Innenseite nach außen. Es bleibt aber immer der gleiche alte Mantel! Das Motiv, die Politik, Macht und Moral sind oft wie ein logisches Quadrat! Macht ist besser als Freiheit! Die Protagonisten der Macht sind aber nur wie die Megariker, so wie Putin und seine Bande, bekannt durch ihre Lügen und Fangschlüsse, für die man sie einst als Eristiker bezeichnete „verlogene Streithähne“! Fangschlüsse waren schon in der Antike eine beliebte Methode des Sokrates, mit der er die Jugend zu „verderben“ versuchte, was ihm schließlich das Leben kostete!

    Putin ist auch kein bäuerlicher Tolstoi, aber er trägt den gleichen russischen Starrsinn seines Landsmannes in sich, vereint mit den psychischen Störungen Dostojewskijs. In diesem Kopf herrscht der zerrüttete Geist voller zynischer Weltanschauung, mit dem er sein Unwesen treibt. Putins Leben und das seiner Paviane geht in Torheit dahin. Wer schlechten Samen aussät und auf Gutes hofft, hat nichts im Hirn und täuscht nur sich selbst! Die weltanschauliche Grundlage, ob Russland den liberalen Geist des Westens annehmen und den Anschluss an die europäische Kultur und Zivilisation vollziehen soll, hat mit Putin einen schweren Rückschlag erlitten. Durch Putins und seiner Mordbuben getroffene Entscheidung, zwingen sie der übrigen Welt ihre Abartigkeiten auf. Sie sind die brutalen Nihilisten, die in Russland zu den ewigen Typen von Verneinern gehören, die alle geistigen und sozialen Entwicklungen, die die Menschen in diesem Land dringend bräuchten, radikal in den Staub getreten haben und immer wieder treten. Es fehlt in Russland die Masse von Menschen, die sich gegen das Unrecht, gegen die Brutalität, gegen die Unmenschlichkeit in jeder existierenden Form ihrer jeweiligen Führer aufzulehnen wagt, um sich gegen diese Sünder und Frevler wider Humanität, Recht und Wahrheit zu stemmen. Russland erlebt heute wieder die grausame Geistes- und Körperknechtschaft mit der die gewaltsame Erstickung allen Geisteslebens in Russland vollzogen wird. Dem Russen wird eine Liebe zur Natur nachgesagt, von der Liebe zu den Menschen gibt es keine gleichartigen Erzählungen! Nur von Schwermütigkeit und von der unmenschlichen Wirklichkeit in der Leibeigenschaft wird erzählt; vom Paradoxon eines Schlags der Nachtigall, gleich dem Schlag auf den Rücken der einst leibeigenen Bauern. Im Jahre 2022 präsentiert sich das mittelalterliche Russland in der selbstherrlichen Gewalt seiner Führer, die die Menschen herrschsüchtig und unterwürfig zugleich macht.

    Die Masse Mensch in Russland erneuert sich vermutlich nie in ihrem überalternden politischen und gesellschaftlichen System. Die Russen sind unfähig ihre sozialen, politischen und geistigen Fragen für sich endlich einmal ausreichend zu klären. Die Menschen verharren in Lethargie und Tristesse ohne schöpferische Energie. Der Russe ist immer der gleiche verwilderte Waldmensch geblieben, wie zum Anfang aller seiner Zeiten. Der Balkon seiner Stadtwohnung im Gemeindebau ist keine gemütliche Stelle zum Verweilen, sondern eine Abstellfläche für Holz und Kohle zum Heizen, falls aus technischen Gründen kein Gas kommen kann und dem Schnapsfass, so wie in seiner Holzhütte im dunklen Wald vor mehr als zweitausend Jahren. Wenn wir den modernen Naturwissenschaften glauben können, sind die Hominiden bis auf 1.37% bis 3.4% mit dem Homo Sapiens identisch. Auf der phytogenetischen Basis kommt uns der Schimpanse am nächsten. Das Gehirnvolumen eines Hominiden beträgt 500 Kubikzentimeter, das des Homo Sapiens bis 1.300. Die Zahl der Chromosomen beträgt beim Hominiden 24, die beim Homo Sapiens 48. Hominiden die damit begonnen haben Fleisch zu konsumieren, entwickelten bald ein höheres Gehirnvolumen als ihre vegetarischen Verwandten. Sie stellten sich handwerklich auch geschickter an. Dem Homo erectus verdanken wir schließlich auch das Feuer, da er seine Arme und Hände nicht mehr zum Gehen verwendete. Dadurch wurde er auch zu einem Homo habilis. Seine Arme wurden kürzer als seine Beine und der Daumen verlor seine Greiffähigkeiten. Schließlich verließ dieser Mensch den Wald, ganz zum Unterschied zu den russischen Menschen, bei denen die Evolution noch immer nicht den Stand zivilisierter Geschöpfe erreicht zu haben scheint.


    V.


    Auch in Deutschland verharrt leider der Fortschritt durch unsere konfusen Weltverbesserer auf allen Ebenen auf der Stelle. Eigentlich sollen Schritte ja eine Form der Vorwärtsbewegung symbolisieren! Aber es handelt sich überall nur noch um Rückschritte, deren Ursachen in den vielen geforderten Verboten des (zurzeit merklich schwindenden) freiheitlichen System in diesem Land gesucht werden müssen, Verbote mit denen verhindert wird, die Güter des Lebens nach eigener Façon genießen zu können. Kunst und Kultur leben vom individuellen Geschmack und der Verschiedenheit im Reservoir seines Publikums. Am Horizont Deutschlands zeichnet sich bereits der kommende politische Systemwandel ab! Ideologen allerlei Geschlechter drängen auf die Änderung unserer Lebensformen und der Sprechweise! Es herrschen Kinder in einem Alter in diesem Land, wo sie ehedem Masern hatten, aber zu glauben scheinen Bewusstsein zu haben. Ich möchte darauf pochen, dass sie damit nicht davonkommen! Hilfe leistet die Propaganda der eitlen, arroganten und selbstgerechten Medien. In den staatlichen Sendern Deutschlands und Österreichs bestimmen Menschen ein Programm, das sie mit ihren politischen Gefolgsleuten abstimmen. Journaille wechselt von der inhaltlich links gerichteten Presse zum Fernsehen und vice versa! Täglich wiederkäuend trichtern sie uns ihre Worte zur fatalen Situation in dieser Welt via Bildschirm und Rundfunk ein. Die Staatsmedien treten den russischen Einmarsch in die Ukraine breit, gezielte lückenlose Massenverblödung, so wie zu allen aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen in dieser Zeit! In Deutschland und Österreich wird in allen Medien zu Putin die Einfältigkeit vervielfältigt. Die links gerichtete Presse hat, so bleibt es zu hoffen, keine Aussicht zur allgemeinen Lektüre in der Sache des Linkspopulismus zu werden. Kein Baum sollte mehr für Zeitungspapier gefällt werden, auf dem das Volk täglich aufs Neue manipuliert werden soll.

    Gewöhnlich lassen die geistig korrumpierten Typen am Ende ihrer Berichte zu Konflikten und Kriegen „Fidelio“ oder Beethovens Neunte spielen, so wie sie es schon bei allen Überfällen der Russen auf Polen, Ost-Deutschland, Ungarn, der Tschechoslowakei bis Syrien inszenierten. Der Westen ist unisono zur Lage in der Ukraine wieder einmal ungeheuerlich und fiktiv empört! Die europäische Gemeinschaft tagt hektisch und unentwegt in Brüssel! Die UNO verurteilt mit großer Mehrheit das Handeln der Russen und geht zur Tagesordnung über bis zum Eintreffen Selenskyjs in Brüssel, dort jedoch wenigstens applaudiert wird.

    Deutschland, bereits notiert, ist wieder einmal mehr außer sich vor Empörung! Die Sozialisten schwören tausend Eide und kreuzen gleichzeitig heimlich die Finger der linken Hand hinter ihrem Rücken. Sie preisen das heroische ukrainische Volk und versprechen, bis zum letzten Mann der aus der Ukraine kommt das Land gegen Russland zu verteidigen, während sie gleichzeitig mit den roten und grünen Feministen und Feministinnen über Quotenregelungen bei der Besetzung des Verteidigungsministeriums streiten. Politiker und Politikerinnen, die sich aus andauernder Unklarheit über ihre Ziele Sozialdemokraten nennen.

    Der aktuelle Kanzler Scholz, ein in diesem Sinne veritabler „Sozialist“, aber leider kein Churchill, verzögert bis verhinderte inzwischen die Lieferung adäquaten militärischen Gerätes an die Ukraine. Um unangreifbar zu bleiben verzögerte, ja lehnte er viel zu lange seine Unterstützung ab, zum beträchtlichen Schaden an Menschen und Materie. Er begründet sein unwürdiges Handeln mit einem zwischen ihm und den USA existierenden Junktims, wonach die USA keine „Abrams“ in die Ukraine liefern wollen, was ihn - quid pro quo - nicht zur Lieferung der Leoparden verpflichtet. Welche Absicht verfolgte dieser Kanzler? Ein paar gute Schuhe sollen die Ukrainer im Krieg weiterbringen, so wie die Helme der Frau Lambrecht die Ukrainer vor der Sonne schützen sollten? Alle Erziehung zu humanitären Werten denkt er sich nur aus und verdrückt sich rechtzeitig nach Südamerika, um dort den korrupten linken Lula in Brasilien zu umarmen? Den hat doch kürzlich schon Herr Steinmeier ausgiebig geküsst! Mercosur? Dieses System hat schon in den siebziger Jahren des 20. Jh. in Lateinamerika nicht funktioniert! Bruderschaft mit einem korrupten brasilianischen Linken der Selenskyj als lächerliche Fernsehfigur bezeichnet hat und gerade dabei ist, den Regenwald weiter zu verschachern, was Baerbock mit ihrem Besuch in Brasilien auch ohne geküsst zu sein, zu verhindern weiß! Mit solchen „Brüdern“ machen sich dieser Kanzler und seine Außenministerin wieder einmal nur selbst lächerlich! Zu fragen bleibt: Warum werden in Deutschland Personen sehr oft Kanzler oder Kanzlerin, die aus dem Nordwesten, Norden oder Nordosten des Landes stammen? Was prädestiniert sie für dieses Amt? Sub specie naturae! Ihre geostrategischen Kenntnisse? Ihre diplomatischen Fähigkeiten? Diplomatie, ein Mittel das immer dann zum Einsatz kommt, wenn Völker auf der Strecke bleiben sollen! Diese missverständlichen Handlungen bedürfen dringend einer Klärung! Immer wieder erweisen sich die Sozialisten als unsichere, janusköpfige Kandidaten in der Politik zu Krisenzeiten, wie auch aktuell wieder mit ihrer exzentrischen Positionalität zu Putin. Mediokres revoltiert dabei gegen Zweckmäßiges! Die deutschen sozialistischen Friedenstäuberiche (Scholz & Konsorten) tragen den russischen Ölzweig im Schnabel vor sich her, genauso wie die extrem Rechte und extrem Linke, ganz ähnlich wie in Österreich! Auch Herr Struck verteidigte einst Deutschland am Hindukusch, jetzt verteidigen wir uns in Europa gegen die Afghanen und nicht nur gegen sie! Frau von der Leyen, ex Ministerin, beschäftigte während ihres Jobs mehr Berater als Soldaten in der Bundeswehr. Der Doppelname Karrenbauer lässt auf die Ingenieurskunst der Leopard- und Puma-Panzer Schlüsse zu und Frau Lambrecht lieferte Helme in die Ukraine und besuchte Mali in Stöckelschuhen mit denen sie durch den Sand schlurft. Man kann die Kompetenz der Frauen in der Politik und in den Medien oft nicht hoch genug überschätzen. Solche Werte bedeuten für eine unabhängige, freie Ukraine keine Hilfe für eine glanzvolle, erstrebenswerte Zukunft, wie man mühelos prognostizieren kann. Es handelt sich nur um den gebräuchlichen Euphemismus den Politik und Medien immer für sich requirieren, als eine offizielle Zusammenlügerei in den Kriegspräludien.


    VI.


    Von Alexander III. kennt man das Axiom, Russland hat nur zwei Verbündete: Die Armee und die Flotte! Seit den Romanows und Stalin zählen noch die Luftstreitkräfte dazu. Putin hielt sie allerdings 2022 bei seiner Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau aufgrund ungünstiger Windverhältnisse auf dem Boden, obwohl man bei der Übertragung bemerken konnte, dass sich kein Mantel der Teilnehmer und Zusehern der Parade im Wind bauschte, dagegen ein fast wolkenloser Himmel auf den Roten Platz herunterstrahlte. Putin öffnet indessen die Gefängnisse, um seine Armee mit einer bösartigen Geschwulst krimineller Elemente auszustatten, die nur zerstörend tätig sind, wie es einst unter Stalin guter Brauch war! Das ist Putins menschliches Denk- und Erkenntnisvermögen, aber wichtig bleibt dabei, dass man die Menschen in der Ukraine in Angst und Schrecken versetzt. Noch mehr zeigt sich aber darüber wieder einmal die deutsche Bevölkerung angstvoll betroffen, wie uns täglich die Medien zu ihrem Eigennutz suggerieren wollen! Medien, die uns beständig mit einem russischen Atomwaffeneinsatz drohen, dessen Absicht nicht einmal Putin ernsthaft in Erwägung zieht! Käme es dazu, bliebe nicht einmal für die deutschen medialen Wichtigtuerinnen, denen man wie ihren Kolleginnen aus der Politik nur politischen Dilettantismus bescheinigen kann und männlichen Pendants wenig Zeit über Angst nachdenken zu dürfen, die sie uns in jeder perversen Form zu illuminieren versuchen. Politikerinnen und Journalistinnen die sich auf ihre Weiblichkeit verlassen, wenn ihr Talent versagt!

    Selenskyj trägt keine weiße Schaffellmütze, dafür einen Militärpullover und eine Hose in Tarnfarben! Täglich schickt er über das TV-Medium Nachrichten an das ukrainische Volk. Genauso wie vor langer Zeit der Ataman Iwan Sirko dem ganzen Lager der ukrainischen „Saporoger Kosaken“ Nachrichten über Brieftauben geschickt hat, denen man gleichermaßen den Mantel der Agenten übergeworfen hat. Die trotzten allen Cyber-Angriffen und Fake-News, wie sie heute Putin digital über das soziale Netz verbreiten lässt! Seine Agenten sitzen, wie man weiß, auch im Bundesnachrichtendienst und halten dort Putins Meinung eines „tertium non datur“ zu den Nazis aufrecht!

    In „Schuld und Sühne“ lässt Dostojewskij den Kommissar Porfirij sagen, „dass kein Russe nach einem Verbrechen ins Ausland fliehen wird.“ - „Dorthin fliehen nur die Polen!“ - „Was soll der Russe denn auch im Ausland?“ - „Wird er eventuell in das Innere des Landes fliehen?“„Dort leben nur ungehobelte, primitive russische Menschen!“ - „Man lebt nicht mit Hinterwäldlern!“

    Putins Einberufungsbefehl veranlasste Tausende von jungen Russen die Flucht ins Ausland anzutreten! Sie sind bereit sich für Europa zu entscheiden, für die Freiheit ihrer Persönlichkeit, den wirtschaftlichen und zivilisatorischen Fortschritt, für einen monothematischen Begriff: den angeblichen Humanismus des Westens! Sie wollen aber ihr Russland auch nicht verleugnen! Sie streben vielmehr nach einem echten demokratischen Russland! Solch ein Russland könnte demokratischer sein, als das demokratische System im Westen, das bereits begonnen hat zu mutieren bis langsam zu zerfallen! Über die Ökonomie triumphiert in Deutschland die dogmatische ideologische Ökologie mit allen sichtbar werdenden Konsequenzen. In Russland kostet die „Sauberkeit“ viel Geld und die Russen leiden immer gerne und erwarten von der Welt, dass diese sie bemitleidet. Das Unglück hat im Russischen die gleiche Bedeutung wie das Verbrechen. Nun, was ist der Russe: ein Unglücksrabe oder ein Verbrecher? So oder so, die Russen wollen für ihr Unglück oder ihre Verbrechen gerne gekreuzigt werden. Den Russen bedeuten Schläge Lust! An alles gewöhnt sich der russische Mensch, der Biedere und Ungebildete!

    Das Ausräumen einer Abortgrube ist nichts Schimpfliches noch Verachtungswürdiges und es ist noch nicht einmal Selbstaufopferung dabei, wenn man es macht. Es ist eine edle, nutzbringende Beschäftigung, eben weil sie nutzbringend ist und damit höher zu bewerten ist als der Krieg Putins. Putin ist daher den Menschen nicht nützlich! In welcher Kunst außer in der Anwendung von Gewalt ist Putin ein Kundiger, ohne jegliche Weisheit oder Tugend? Putin kennt, wie alle Russen, keine Moralbegriffe. Unklar ist nur, ob eine beginnende Schwindsucht zur Störung seiner geistigen Fähigkeiten beiträgt. Putin ist ein Verbrecher, der seine Verbrechen vor der Welt nicht einmal verheimlicht. Wie jeder Verbrecher unterliegt er im Augenblick seiner Entscheidungen und Taten einem totalen Versagen seines Willens, an dessen Stelle purer Leichtsinn tritt, gerade dann, wenn Vorsicht und Überlegung nötig wären. Seine Urteilskraft und sein Versagen haben den Kranken schon tödlich überfallen, vermutlich sind sie schon am Höhepunkt, noch bevor er seine Verbrechen zu Ende führen kann. Nicht einmal vor seinem Verbrechen, unbeteiligte Passagierflugzeuge abzuschießen, hat er Halt gemacht! Aber die Beweise sollen nach westlicher Rechtsauffassung nicht ausreichen, ihn deswegen anzuklagen. Der Wahnsinn regiert die Welt!

    Putin ist der paranoide Dachs in Kafkas „Bau“, der nicht innerhalb und nicht außerhalb zu leben vermag. Im Inneren graben kleine Insekten Gänge in seinen Bau und außen lauert die Gefahr von größeren Feinden, die er nicht kennt und fürchtet. Der bisherige Bau ist ein Ort der Gefahr geworden, hineingerissen in den Lärm der Welt. Das Zischen nimmt ihn sehr in Anspruch, es wird stärker und es kommt näher. Wer aber ist der Zischer? Er hätte mich doch schon längst hören müssen und ich ihn? Aber alles bleibt unverändert!

    Russland ist eine auf Expansion und absolute Diktatur ausgerichtete Militärdiktatur. Putin bekämpft nichts so sehr wie die freien Demokratien. Dabei handelt er durchaus konsequent. Er ist sich absolut darüber im Klaren, dass er, auch wenn die Ukraine seiner Diktatur unterworfen wird so lange keine Sicherheit für seine Politik verlangen kann, so lange es Staaten in seiner Umgebung gibt, in denen die Demokratie besteht. Europa und die NATO dürfen angesichts dieser Entwicklung nicht in Resignation und machtpolitischer Abstinenz verfallen, denn die Länder der freien Welt verfügen immer noch über ausreichende Ressourcen, ökonomisch und militärisch um Putin in seine Schranken zu verweisen.


    VII.


    Wie aus der persischen Poesie entliehen, lässt Porfirij einen Schmetterling um die Kerze flattern! Bei Hafez oder Sa’di ist der Schmetterling einer der liebt und sich wegen seiner aussichtslosen Liebe in der Flamme der Kerze seine Flügel verbrennt. Er ist seiner Liebe zu nahegekommen! Bei Dostojewskij kreist aber ein kranker Mörder um die Flamme, weil er keinen Ort mehr weiß, wohin er entfliehen kann. Putin wird keinen Tag und keine Nacht mehr Ruhe finden, die Flamme wird ihn verzehren und die Zeit wird ihn verschlucken. Seine Macht wird ihm nicht mehr schmecken, weil sie von Beginn an faul und verdorben war. Putin kehrt in die „Welt der Sowjets“ zurück, die Luca Pietromarchi (1966 - Italienischer Botschafter in Moskau) beschrieben hat. Europa ist heute leider ein leeres Wort geworden, mit korrumpierten und korrumpierenden Politikern, nie wirklich von einer politischen und wirtschaftlichen Einheit geprägt gewesen, was uns die drittklassigen Vertreter ihrer nationalen Parteien suggerieren wollen. Es geht ihnen in diesem Europa darum, ihre persönlichen Wünsche erfüllen zu können. Da lässt sich hauptsächlich für die Vertreterinnen und Vertreter der grünen und roten Parteien gemäß der marxistischen Devise der Gleichheit für alle, eine Menge „verdienen“. Die bescheidenen Vergütungen im Konzern Brüssel reichen ihnen deshalb zur Motivation bei weitem nicht aus! Die Soziologie ist auch in Brüssel nicht von der Ökonomie zu trennen, zusätzlich ein Grund dafür, Spesen zu deklarieren für die es nie eine Grundlage gegeben hat, da man die Sitzungen schwänzte! Herausgefunden und öffentlich gemacht haben es vor einiger Zeit die Moderatoren (heute sagt man dazu Influencer) des deutschen Staats-Senders SWR. Das europäische Direktorium der Unvernunft sitzt, von der Mehrheit des dummen Volkes gewählt, in Brüssel! Ein anderes in Strasbourg und ein drittes in Frankfurt am Main, wo die Schulden unter der Ägide der Mimese, jemand sei schuld an was, sozialisiert werden!

    Es ist nie gelungen, unter den Ländern Europas wenigstens eine bescheidene Harmonie herzustellen, nicht zuletzt durch den Egoismus, des Unverständnisses und der Unmäßigkeit der bürgerlichen, Wohlstand gesättigten Jugend Europas, die sich mehr und mehr in ideologische Leidenschaften verstrickt. Revolutionär wie in Deutschland und Österreich, springt man heute in Politik und Gesellschaft zwei Schritte vor und drei zurück, wie wir es so von der Echternacher Springprozession her kennen, wo das Vieh von der Tanzkrankheit befallen war.


    VIII.


    In das politische Vakuum Europas drängen sich die Diktatoren wie Putin und Xi Jinping. Putin besteht mit allen Mitteln darauf, seine Politik der kontinentalen Hegemonie Russlands wieder herzustellen, ähnlich wie es einmal die Russen in der Sowjetunion gesehen haben wollen. Dafür opfert er jede nutzbringende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Politik, Wirtschaft und Kultur. Mit Putin ist das Vertrauen der Länder Europas und eines großen Teils der Welt in Russland zu Grabe getragen worden. Mit Putin und Konsorten wird es nicht wieder herzustellen sein. Europa weiß bislang aber keinen Ansatz an Alternativen aufzuzeigen! Die Sowjetunion hatte einst Bedenken, ja sogar feindseliges Verhalten gegenüber Europa in der Präsumtion begründet, dass Deutschland Europa kontrollieren würde, da es bevölkerungsmäßig, wirtschaftlich und militärisch seinen stärksten Kern bilde. Das gab auch Anlass zur Besorgnis bei Gorbatschow, aber nicht nur bei ihm, wie man heute weiß! Zumindest die Wirklichkeit macht uns deutlich, dass eine Militärmacht Deutschland im Jahre 2022/23 als ernsthafter Bedrohungsfaktor nur noch in einer absurden Phantasie existent sein kann und die Annahme der Sowjets – 1966 - hinsichtlich einer realen Gefahr, die von Deutschland ausgeht, nur ein Vorurteil war! Putin verhandelt jedoch mit Europa nicht nur deswegen nicht, da dort kein ernst zu nehmender Verhandlungspartner mehr auszumachen sei! Wie schon die Sowjets in der Vergangenheit, sucht auch Putin die direkte Verständigung mit den USA in der Absicht, Europa zu isolieren! Die lebenswichtigen Interessen Europas, die eine Zusammenarbeit mit Russland voraussetzen, sind massiv gestört worden. Grundsätzliche Fragen und konkrete Interessen sind vom System Putins auf den Müll geworfen worden. Man kann bei Putin nicht einmal eine kodifizierte Ideologie erkennen, die eine Basis von Unterscheidungen wäre und auf der man überhaupt erst mit Verhandlungen beginnen könnte. Pietromarchi folgerte in seinem Buch, dass die wirtschaftlichen Beziehungen des Westens mit der Sowjetunion für letztere gewinnbringender als für den Westen wären. Die Sowjetunion wird eines Tages zur ersten Wirtschaftsmacht der Erde werden, schloss man aus seinen Expositionen! Die Kräfte die den wirtschaftlichen Aufstieg der Sowjetunion sichern sollten, sind nicht einer ideologischen Idee geschuldet, sondern den ungeheuren Bodenschätzen, die in diesem Riesenreich schlummern. Zumindest hier unterlag Pietromarchi einem gewaltigen Irrtum, da sich Russland unfähig präsentiert ohne die ständige Hilfe des Westens Bodenschätze ökonomisch und ökologisch zu erschließen bzw. ohne analoge Hilfsquellen unter dem Axiom der Wirtschaftlichkeit zu verwerten und das bis heute nicht! Die Bodenschätze werden unentwegt mit maroden Anlagen gefördert die dann von einer oligarchischen Meute (Nomenklatura) des Systems für die private Bereicherung genutzt werden. Der Sowjetunion ist es nicht nur nie gelungen, eine Mehrheit der Länder der Erde für ihr System zu gewinnen bzw. sie in seine Machtsphäre zu verankern, nein, das Gegenteil ist eingetreten: Ost- und Mitteleuropa lösten sich vom eisernen Vorhang, den Stalin und seine Kommunisten seit 1945 über ihre Satelliten-Länder gezogen hatten. China, das kommunistisch bedeutendste Land unserer Zeit, hat Russland inzwischen nicht nur eingeholt, sondern Putins Russland längst mehrfach wirtschaftlich überrundet. Wir müssen aber unbedingt auch die militärische Herausforderung Putins zur Kenntnis nehmen und mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen, rational antworten und handeln; es gibt keine andere Wahl! Und wir dürfen keinesfalls seiner Propaganda mit Fake-News und medialen Suggestionen unterliegen, mit denen er in Europa Angst verbreiten will. Eine Angst, die uns täglich aus den Bildschirmen unseres deutschen Staatsfernsehens mit seinen falschen Aposteln und deren Gefährtinnen zugemutet wird. „Tatsächlich sind die Medien die Gottheiten unserer Zeit geworden. Wie die Dämonen der Vorzeit üben sie Macht aus und machen die Menschen hörig, wobei gleichzeitig eine Abwendung aller sittlichen Werte stattfindet.“ (Alexander Solschenizyn).

    Es gibt Arbeitskräftemangel in Deutschland! Viele, zu viele Arbeitskräfte drängen sich aber in die ökonomisch unproduktiven Staats-Medien, die nur ein Kostenfaktor sind, besonders die Migrantinnen und Migranten deren originäre Hautfarbe mittlerweile zur grünen Einheitsfarbe mutierte und denen man zusätzlich zur Kenntlichmachung die roten Jakobinermützen aufgesetzt hat. Sie bestimmen schon heute und noch viel intensiver in der Zukunft: „quo vadis“ Deutschland?! Industrielle Innovationen und Wertschöpfung findet mittels dieser Menschen nicht mehr statt. Alle Revolutionen in dieser Welt haben ihre Exponenten und Exponentinnen irgendwann einmal aufgefressen! Deutschlands Gesellschaft dünkt sich bunt, begegnet sich hingegen nur noch dumpf. Die Willensfreiheit unserer Menschen wird über die Medien systematisch so weit eingeschränkt, bis sie ganz ausgeschaltet sein wird. Auch der Politik wird nichts anderes übrigbleiben, als sich im Eigeninteresse den Medien unterzuordnen. Das liegt an der Unfähigkeit der Politik zu uneingeschränkten Urteilen zu kommen und dem Willen des Volkes entsprechend zu handeln. (P.M. Churchland).


    IX.


    „Wir stammen alle aus Gogols „Mantel“ – sagte einmal der Russe und Autor Dostojewskij! Einen Mantel, den sich bei Gogol, dem sanften Ukrainer, seine Figur Akakij Akakijewitsch anfertigen hat lassen, nachdem der alte total zerschlissen war. Der neue Mantel war teuer und passte ihm zudem nicht perfekt; er kam Akakij Akakijewitsch eines Tages auf wundersame Weise abhanden. Alle seine Bemühungen ihn wiederzufinden, blieben erfolglos. Die höhere Beamtenschaft verweigerte ihm Hilfe und erklärte ihn für verrückt. Er fror ohne seinen Mantel und bekam Fieber! Als er nicht mehr auf seiner Arbeitsstelle erschien, sandte man einen Boten zu ihm mit dem Auftrag, er habe sofort auf seinem Arbeitsplatz in den Kreml zurückzukehren! Der Bote kam unverrichteter Dinge wieder zurück, denn Akakij Akakkijewitsch heute alias Putin war gestorben, auf den Friedhof gefahren und verscharrt worden. Die Pathogenese hat mit Putins schweren seelischen Erschütterung aufgrund des Verlusts seines neuen Mantels begonnen. St. Petersburg, das stinkende, wie es in der russischen Literatur beschrieben wird, blieb ohne ihn zurück, und es war überhaupt so, als wenn er nie dagewesen wäre.

    Ein ukrainischer Soldat liegt auf der Bahre. Bauchschuss! Es fröstelt ihm, er ist nicht zugedeckt. „Gebt mir einen Mantel, bittet er.“ Ein Soldat friert und ein anderer sagt: „Schad, dass ich keinen Mantel erwischt habe.“ Alle fühlen sich ertappt bei ihrem schlimmen Gedanken, es hätte mehr Tote geben können, damit uns deren Mäntel heute Nacht wärmen hätten können.

    Ein absonderliches, schreckliches Wesen war dahingegangen und verschwunden, das von niemand geliebt worden war, ein Unwesen, das die Aufmerksamkeit der gesamten Welt auf sich gelenkt hat. Ein Monster das sich im Kreml mörderische Späße ausdachte, um sie mit Hilfe seiner Apparatschiks in die Realität umzusetzen. Am Ende eines Tages fuhr er in seiner Wildheit in die Grube! Unmittelbar vor seinem Ende erschien Putin jedoch ein lichter Dämon in Gestalt seines armseligen Daseins, eingehüllt in einen alles erhellender Mantel. Das Unheil brach vernichtend herein! Menschen, die eine starke seelische Erschütterung erlitten haben, bleibt diese im Unterbewusstsein lang erhalten und wirksam. Putins Trauma ist der Untergang der Sowjetunion, eng verbunden mit seinem eigenen Schicksal!

    Ein typisches Fanal für einen Charakter, wie er. Er ist ein Individuum das nach dem Hoch seiner Aura plötzlich zusammenfällt! Er tobt, deliriert und wenn er im Delirium spricht, wird er von einem psychischen Mechanismus ergriffen und beherrscht, in dessen Zustand er sich mit verschiedenen Phantasmen ausschmückt wie schon Freud in seinen Psychoanalysen beschreibt. Putin und seine Gefolgschaft leben in einem hysterisch-russischen Phänomen, welches ihr Paradigma geworden ist. Ihre Natur bestimmt ihre so entstandenen und immer wieder entstehenden Symptome der Gewalt! In solchen hysterischen Zuständen des bestehenden Traumas kommt die verbale Suggestion seiner Apologeten dazu, die statt (Putins) Zustand zu lindern, in seinen abnormen Verhaltungsweisen noch fördern. Wer zum Treiben eines Erpressers schweigt, fürchtet a priori seine Reden! In Momenten von Traumata entstehen Halluzinationen, die in die Hysterie ausbrechen und so die Ursachen einer bleibenden Einschränkung der geistigen Beweglichkeiten verstärken können.

    Diese geistigen Einschränkungen lassen sich leider auch auf seine deutschen Apologeten übertragen. Menschen wie Precht, einem der linken Philosophen, alle „master of moral sense“ die mit Putin „Guck Guck“ machen; ja, wenn man so viel Zeit hätte, wie diese glücklichen Leute und „logokratischen“ Menschen, Philosophen und -innen die beweglich ihre Weissagungen, Zeiten und Orte mit Hilfe ihrer medialen weiblichen und männlichen Moderatoren a la Illner, Maischberger, Will und Markus Lanz u.a., wechseln, so wie es am 7.2.2023 wieder mit dem Besuch des Politikwissenschaftlers Wolfgang Merkel im ZDF der Fall war. Er gehört zu den Unterzeichnern des offenen Briefes an Kanzler Olaf Scholz, initiiert von Alice Schwarzer, die zu einer Friedens-Möve namens Emma mutierte, in dem von Waffenlieferungen schweren Kalibers an die Ukraine abgeraten wird. In Untertiteln weißt das ZDF vorsichtshalber darauf hin, dass es sich bei W. Merkel um eine Kapazität handelt, so wie alle die sozialistisch denkenden Kapazitäten, die an der linken Harvard Universität ein oder mehrere Semester studiert haben. Soll das eine internationale Rekommandation sein oder soll uns das zur demutsvollen Hochachtung verleiten?? Das führt allerdings automatisch dazu, dass Herr Merkel kompetent über die „Defekte Demokratie“ zu schreiben im Stande ist. Diese „Defekte Demokratie“ soll keine schweren Waffen an die Ukraine liefern, wiederholt er bei seinem Auftritt im ZDF, dafür soll man aber mit Putin sprechen. Wer ist aber „man“ und über welches Thema? Herr W. Merkel wiederholt nur den gleichen Sermon, den die Sozialisten fortwährend in solchen oder ähnlichen Konfliktsituationen von sich geben, wenn sie sich wieder einmal nicht über ihre eigenen Ziele im Klaren sind. Keiner dieser Kritiker hat uns bis heute einen Weg gezeigt, der zu Putin und zum Erfolg führen könnte, ohne dass die Ukraine zur russischen Zone deklassiert werden soll. Herr Lanz stellt solche Fragen in seiner „show“ wieder einmal nicht direkt, um so zu einer eindeutigen Klärung beizutragen, nein, er redet wie so oft um den Brei herum. Die schriftlichen Kommentare aus dieser Richtung in Deutschland und Österreich nehmen indessen den Charakter von Sprechblasen-Magazinen an. W. Merkel soll hochdekoriert sein, es sei ihm gegönnt, aber heute erhielt sogar Frau Merkel einen Orden der UNESCO für ihr Flüchtlingschaos im Jahre 2015! Ein Orden ist noch lange kein Merkmal besonderer Fähigkeiten! Auf diese Ereignisse ist da Geschehen inzwischen abgelaufen, aber die Zeiten sind wie Ebbe und Flut. Es lohnt sich diesen Abschnitt, als charakteristische Gesinnung eines bestimmten Zeitraums festzuhalten, in dem der Krieg in Europa noch unvermindert anhält.

    Die Vertreter der öffentlich-rechtlichen Medien inszenieren strategisch ihre Wirklichkeit, in der sie sich - gut dotiert - zuhause wissen. Was die Medien ausblenden wollen, existiert nicht. Die Medien versuchen mit Bildern und Worten ihre Interpretationen von Sachverhalten in den Köpfen der Menschen zu verankern, damit kein Zweifel an der Wahrheit aufkommen soll. Das Fernsehen hat schon lange seine eigenen Gesetze, öffentliche Meinung ist sehr oft nicht die Mehrheitsmeinung. Der türkisch-amerikanische Politikwissenschaftler Timur Kuran hat das einmal als „öffentliches Lügen“ bezeichnet. Den linken Parteien in Deutschland und Österreich, an vorderster Stelle der Partei des „Bündnis 90/Der Grünen“ ist der Marsch durch die Institutionen vollkommen gelungen. Sie haben alle wichtigen Institutionen in der Gesellschaft, Politik und den Medien unterwandert und zum Teil mit ihren Leuten besetzt. Ihre Lehrmeister sind die Marxisten a la Trittin, der einmal an das Pol-Pot-Regime Grußadressen versandte. Es wird nicht leicht sein, sie von ihren Positionen wieder zu verdrängen oder einzuengen, obwohl die Zeichen für die politische und ökonomische Stabilität der Länder Deutschland und Österreich schlecht stehen.

    Das Bundesverfassungsgericht handelt nicht auf die Publizisten Ideologie, da es die Politik nicht wünscht. Das Geschrei der Hähne ist nur Ton gewordene Unbarmherzigkeit des Tageslichts: „heraus aus dem Schweigen und der Finsternis und hinauf auf die Hennen!“


    X.


    „Gibt es ein Verbrechen oder nicht?“ - stellt in Dostojewskijs „Schuld und Sühne“ Porfirij die Frage an die Anwesenden, auf die Raskolnikow kühl antwortet, „daran ist nichts Besonderes, eine gewöhnliche soziale Frage!“ „Das Verbrechen ist ein Protest gegen die Naturwidrigkeiten der sozialen Einrichtungen“ – wirft Rasumichin ein, - „eine Anschauung der Sozialisten und, auf die heutige Zeit transformiert, der Elite der „Political Correctness“, die im grünen Wams daherkommt.

    Wir leben wieder in einer großen Zeit, die der Autor fasslich noch erlebt hat, als sie ganz klein war und, wie hoffentlich zu erwarten ist, einmal wieder ganz klein sein wird. Es ist für die Menschen in der Ukraine zusätzlich eine schwere Zeit, denn es geschieht dort etwas, was man sich in Europa nicht mehr vorstellen konnte und nur die Vorstellung bleibt, dass etwas geschehen muss, damit die Zeit wieder frei von den schauerlichen Symphonien der Taten ertönt, von denen uns die aufrechten Berichte erzählen, die uns aus dem gequälten Land erreichen. Der Lärm ist jedenfalls groß; wir können nicht mehr unterscheiden, ob er von den Menschen oder den Raketen und Mörsern stammt und wer in Europa diesen Taten zustimmt schändet Wort und Tat gleichermaßen.

    Verbrechen ist für das Milieu der „Political Correctness“ kein Grund die Schändlichkeit der Taten in Worten zu erklären, sie erfindet dazu lediglich Phrasen! Die beliebteste Phrase ist die: „alles ist ein Opfer des Milieus!“ Gemeint ist, dass bei normalen sozialen Verhältnissen gleichsam alle Verbrechen verschwinden müssten, weil es keinen Grund mehr geben wird zu protestieren oder zu morden! Alle Menschen werden dann wie Putin und Gesellen tugendhaft und gerecht sein, eine Tatsache, die sich immer wieder in den sozialistisch-totalitären Systemen beweist. Dieser Geist entspringt, wie Raskolnikow argumentiert - „mathematischen Gehirnen!“ Gehirnen, die in unserer großen digitalen Zeit regieren! Handelt es sich dabei um eine reale historische Entwicklung, um die Menschen auf die vom Schicksal auserwählte richtige Linie zu bringen? Wird die lebendige Seele je einer Mechanik gehorchen? Die Weltgeschichte ist voll von Dummheiten und Scheußlichkeiten, die lebendige Seele bleibt immer rückständig, sie bleibt eine gegerbte Sklavenseele! Sie wird sich gelegentlich empören, aber immer wieder aufs Neue in eine Form gepresst werden! Sie will aber ein Leben haben solange der Lebensprozess nicht abgeschlossen ist! Für alle Menschen in der Ukraine oder irgendwo in dieser Welt, wie hochaktuell im Iran, ist es immer zu früh, auf dem Friedhof zu landen. Putin spielt darin nur eine große, gemeine Rolle wie jene die die Mullahs im Iran grausam zelebrieren und sich dabei – on top - Gott gleichsetzen! Wer sich gegen das System vergeht, kollidiert unmittelbar mit Gott selbst! Aber Allah wendet sich von den Mullahs ab: „Ich schäme mich meiner Diener. Meine Knechte sündigen ohne Unterlass. Sie vermögen nicht mich so zu erkennen, wie es mir gebührt, erkannt zu werden. Hört ihr wohl die Stimmen eurer Toten? Vom Unglückssturm bewahre Persiens Land!“ (Quelle Koran).

    Putin ist der Auffassung, dass er zu den Menschen gehört, die jede Art von Verbrechen und Mord nicht nur auszuführen imstande sind, sondern auch ein volles Recht dafür beanspruchen dürfen. So ist es im „Periodischen Bericht“, einem Artikel, verfertigt von Raskolnikow, bei Dostojewskij zu lesen, und: „dass es für diese entarteten Menschen keine Gesetze gibt! Sie haben ein Recht, ihrem Gewissen zu gestatten, über alle Hindernisse hinwegzutreten, in der Erfüllung einer Idee, die sie für eine neue, legale Idee halten mögen,“ - ohne uns zu sagen, wie die „causa motiva“ dieser Idee verständlich gemacht werden kann.


    XI.


    Der Russe als Mensch, ist – unbewusst - ein Angehöriger der dunklen Wälder, die seiner Seele das Licht rauben und seinen Geist über Jahrhunderte stumpf haben werden lassen. Der Wald ist die Stimme der Natur die nichts mit der Sprache der Menschen zu tun haben will. Sie herrscht, und im Rauschen der Gipfel ihrer Bäume hört man sie mahnen: „Mensch, trage Sorge, dass du nicht umkommst!“ Im Wald spiegelt sich der Himmel nicht so wie im Meer wider, von dem die Ewigkeit her weht. Der Wald ist dunkel und mürrisch wie die menschliche Seele aus der alle Hoffnungen und Wünsche entflohen sind! In dieser tiefen Dunkelheit singt oder pfeift kein Vogel mehr sein Lied. Die russische Schwermütigkeit findet sich überall in der Literatur seiner wenigen sensiblen Dichter, wie auch in seiner Musik fest etabliert, die jedoch gelegentlich zum Feuervogel werden kann!! Der Russe ist kein Individuum! Der Russe ist eine Masse, ein unterschiedsloses „Wir“, wie seine Wälder! Ein „Homunculus Sowjeticus“ geblieben! Diese Eigenschaften ließen und lassen ihn Zeit seines Lebens passiv sein! Nur die Gewalthaber, wie einst Iwan der Schreckliche, Stalin, Breschnew sowie in diesen Zeiten ein Putin treiben die Russen zu Gewalttaten, zu einer Ausübung von kollektiver Gewalt! Unternimmt der Russe etwas, geht es immer gewaltsam zu! Herrscht der Russe irgendwo, bedient er sich der Gewalt! Seiner epiphenomenen Natur nach ist er aber eigentlich gar nicht geeignet zu herrschen, er muss sich dazu zwingen bzw. gezwungen werden und das endet immer irgendwie in Grausamkeit! Zeigt sich diese diffuse Geistigkeit, bricht daraus - immer wieder aufs Neue - nur seine unkontrollierbare Wildheit hervor.

    Im „Trepak“ tanzt der Russe seine psychische Wildheit aus! Sie endet ewig in der Barbarei, die uferlos wird, alle Unterschiede einebnend! Sie schweift ins Unendliche oder ins Unbedingte ab! Zum Takt stampft er mit den Stiefeln auf dem Boden herum, so wie er heute auf den Menschen der Ukraine herumstampft! Der Russe ist entweder absoluter Materialist oder maximaler Idealist! Hemmungslos in der Liebe wie im Hass! Völlig gottlos oder in Gott völlig aufgehend! Der Russe kennt kein Maß, er ist im dionysischen Sinn: im Rausch barbarisch! Der Wein wird bei ihm lediglich durch Braga und Wodka ersetzt, aber das in maßlosen Mengen!

    Putins Sinn ist die Apokalypse! Es drängt ihn nach persönlichem Untergang in seinem dämonischen Volk von Trunkenbolden oder – sanguine redundare - in der ganzen Menschheit! Rot ist bei den Russen die Farbe des Glücks! In der Sowjetunion und besonders, wie bei Putin, eine Farbe des Bluts! Auf dem Roten Platz in Moskau liegt das Glück und es floss stets reichlich Blut auf dem Pflaster vor den Kremlmauern. Hinter ihren verbirgt sich der Kreml, Ende des 15. Jh. von Iwan III. erbaut und zu fünfundsiebzig Prozent von ausländischen (italienischen) Architekten, Bildhauern und Malern, bis in heutige Zeiten reichend, ausgestaltet und modernisiert.


    XII.


    Der Autor hatte das Glück eine russische Historikerin für eine Privatführung durch den Komplex des Kremls zur Verfügung zu haben, als er sich in Begleitung seiner Frau im April 1998 in Moskau aufhielt. Eine Sammlung von Sälen, voll dunkler Mysterien. Prestuplenyy (Verbrechen) ist auf Russisch auch das Synonym für Unglück! Im Obergeschoss des Kreml-Palastes befinden sich vier der fünf repräsentativsten Säle. Im Andreassaal wurden einst die Zaren inauguriert, heute wird dort der Präsident vereidigt! Benachbart befindet sich der Alexander-Saal oder der Blaue-Saal. 1934 ließ man die Trennwand zum Andreas-Saal entfernen, um dadurch einen großen Saal für 2500 Personen zu schaffen. Die Wand, fast ist es wie ein Symbol, wurde 1990 wieder eingezogen.

    Vor dem Sankt Andreas-Saal mit der heiligen Diele, liegt der lange rote Läufer, auf dem der heutige Zarewitsch Putin im dunklen Anzug, verlegen wie es den Anschein hat, aber betont sportlichen Gangs wie um sich selber Mut einzuflößen, durch endlos scheinende Flure auf ungezählten Treppen einherschreitet. Er erweckt dabei den flüchtigen Eindruck, als fühle er sich von der Gesellschaft der Zaren heimlich beobachtet, die leise lächelnd sich über ihn lustig zu machen scheinen. Vom St. Georgs-Saal her betritt Putin einen langen Gang und passiert die goldenen Flügeltüren, die von langgewachsenen, in historischem Livre gekleideten Wachposten theatralisch aufgetan werden, um den Zarewitsch in den Andreassaal einzulassen. Dahinter warten ca. 5000 handverlesene Gäste, die ihm verzückt Beifall klatschen und zu seiner Nobilitierung beitragen! Danach schwört er (wie alle Politiker dieser Welt auf ihre Völker schwören) auf einem Podium einen Meineid auf das russische Volk und lässt sich schließlich vom Patriarch Kyrill, in der Maria-Verkündigungskathedrale segnen, zu der er, Achtung und Respekt vor der Kirche camouflierend, zu Fuß schreitet. Zur Vereidigung lässt er sich in einer langen schwarzen Limousine von seinem Amtssitz im Kreml zum zentralen Palast des Kremls chauffieren. Die russische Orthodoxie verdummt die Menschen in Russland mit dieser Prozedur zusätzlich zu Putins Partei, so wie es alle Religionen dieser Welt tun, die ihre Menschen seit Beginn des Erscheinens von Religionen auf diesem Planeten als Scharlatane, wie Seidenraupen in ihre Gespinste einwickeln.

    Putin scheint sich von der Religion zu etwas Göttlichem durchdrungen zu fühlen, als hielte er den Blitz des olympischen Zeus in der Hand! Fühlt er sich in einem Moment von diesem Glück verlassen, verfällt er in vollkommene Unvernunft und in den gewaltbereiten, gewalttätigen Radikalismus bis hin zu jeglicher Art von Grausamkeit! Noch jedweden russischen Herrschertyps verlangte es nach dem Untergang, entweder im eigenen Volk oder in der Gesamtheit der Menschen. Putin ist der Esel unter den Pferden und Verderber der ganzen Herde!

    Im Kreml hängt die Proklamation Fürst Aleksandr Nevskijs: „Wer mit dem Schwert zu uns kommt, wird durch das Schwert umkommen!“ Im Kiever Reich hing die Macht, so wie es die Regel ist, von einer einzigen starken Persönlichkeit ab, gerade als sich im 14. Jahrhundert die Trennung des nordöstlichen vom südwestlichen Russland abzeichnete, ein eigener lateinischer Weg im Südwesten und Westen in Verbindung mit Litauen gesucht und gefunden wurde und ein mühsames Behaupten einer eigenen autonomen Position in den nordwestrussischen Stadtrepubliken, aus denen der Moskauer Staat hervorging. In der gesamten Zeit zwischen Peter dem Großen und Katharina II. orientierte sich das politische Ziel an einer territorialen Expansion, die in Russland als historische Aufgabe verstanden wurde und wird. Das Ende der Sowjetunion und der gegenwärtige Krieg in der Ukraine ist, so glaube ich, aber der Anfang vom endgültigen Ende der russischen Großmachtträumereien. („Russische Geschichte“ – Manfred Alexander-Günther Stöckl).


    XIII.


    Napoleon scheiterte im 18, Jh. am brennenden Moskau und Hitler kam im 20. Jh. der Stadt nur relativ nahe. Wann wird Xi Jinping mit dem Dao in den Kreml kommen? 1949 kam Mao verstimmt zu Stalin, der seinen Besuch ständig verschieben wollte. Bei Verstimmungen lächeln die Chinesen gerne, auch Mao lächelte und sagte: „hao, hao – gut, gut!“ Mao Tse Tongs Koffer waren im Juli 1948 schon gepackt und sogar Schuhe aus Leder wurden gekauft, anstelle der Schuhe aus Tuch, die er sonst zu tragen gewohnt war. Dazu ein dicker Wollmantel! Mäntel haben immer eine große Bedeutung in Russland gehabt, wie man auch der Literatur entnehmen kann. Mao verhielt sich äußerlich sehr ruhig während seiner Verstimmung, höflich und aufmerksam auf typisch chinesische Art. Nie weiß man aber, was die Chinesen in Wahrheit denken, wenn sie lächeln! Am 6. Dezember 1949 verließ endlich Mao Peking in Richtung Moskau mit der Bahn. Nach einer zehntägigen Reise erreichte er am 16. Dezember pünktlich um Zwölf Uhr den Jaroslawer Bahnhof in Moskau, die Bahnhofsuhr begann gerade Zwölf zu schlagen. Bulganin und Molotow empfingen ihn in Ehren. In den folgenden Gesprächen mit Stalin ließ dieser Mao deutlich wissen, wer der Boss im Kommunismus sei! Nach einigen harten Verhandlungstagen unterzeichneten die Sowjetunion und China einen Freundschaftsvertrag. Damals sah das so aus, als würde die Sowjetunion auf einige taktische Vorteile verzichten, aber einen geostrategischen und geopolitischen Vorteil gegenüber dem Westen mit dem chinesisch-sowjetischen Freundschaftsvertrag zu gewinnen. China, als das bevölkerungsreichste Land der Erde gehörte jetzt zum sowjetischen Block. Die Befürchtungen der sowjetischen Propaganda, vom Westen eingekreist zu sein, ist damals schon auf den Kopf gestellt worden. Mit China wurde im Gegenteil die sozialistische Einkreisung des Westens vollzogen. Das Machtverhältnis zwischen Russland und China hat sich seit dieser Zeit eindeutig zugunsten Chinas verschoben. Zieht man die heutigen BRIC- Staaten in Betracht, die sich den westlichen Zielen nicht mehr verpflichtet sehen, hat die Einkreisung des Westens weiterhin Bestand.

    Als Josef Stalin im März 1953 starb, glaubte man, dass für die Menschen in der Sowjetunion, intensiver noch für die Menschen in der Ukraine, die Zeit von Angst, Elend, Unterdrückung, Mord und Tod vorbei sei! Es war schon ein Erlebnis, dass einer in der langen Reihe Russlands grausamer Despoten wahrhaftig tot ist! In Russland gilt ewig das Theorem: „Der Diktator ist tot, es lebe der „Diktator“, so leben alle russischen Despoten mit mehr oder weniger fähigen, terroristischen Eigenschaften! Putin, der aktuelle, fügt sich nahtlos in dieses Bild ein und erhält den Beifall von seinen deutschen und österreichischen Apologeten, wie es sonst vorzugsweise nur in den ostdeutschen Ländern geschehen mag. Aber auch in den (linken) stark ideologisch ausgerichteten Staatsmedien Deutschlands (und Österreichs) treten diese „Malenkow- und Berija-Typen“ auf. Diese wüsten Visionen grassieren auf allen Ebenen in großen Teilen Deutschland, besonders aber unter den drittklassigen Kabarettisten, die sich mühevoll über Provinzbühnen und Regionalfernsehen kämpfen, aber auch der Journaille, den einschlägigen Autoren, Pseudophilosophen und Historikern, wie z.B. dem Historiker Peter Brandt, dem Sohn Willy Brandts, dem „Wager“ der Demokratie, welche die Ukraine zu wagen begonnen hat! Dieses Wagnis scheuen aber alle autoritären Regime, auch unsere linken westlichen Ideologen, die alle Herren des Pöbels sind! In Russland sind heute sämtliche Sozialrevolutionäre wegen Sabotage im Gefängnis, wie noch unter Stalin, vor allem aber die aus der Ukraine! Stalin fragte seinerzeit auch nach den Verhaftungen der Iraner in Aserbaidschan: „was ist getan worden, um sie zu liquidieren?“ Ein Iran, der unter Khomeini Russland als den anderen Satan nach den USA stigmatisiert hatte. Heute wird Russland durch Khamenei mit Drohnen iranischer Bauart im Krieg gegen die Ukraine beliefert, während in den neunziger Jahren noch Rüstungsabkommen zwischen dem Iran und der Ukraine abgeschlossen wurden. Das verwundert zumindest in technischer Hinsicht: 1996 konnten die Iraner noch nicht einmal ein Auto aus lokaler Produktion fehlerfrei über das Band laufen lassen. Woher stammt der so innerhalb kürzester Zeit entstandene elektronisch-technisch, wissenschaftliche Fortschritt in der Militärtechnik im Iran? Woher so plötzlich das „know-how“ der Raketentechnik; Mittelstreckenraketen, die atomare Sprengköpfe tragen können.


    XIV.


    Auf der Ebene der Europäischen Union sind es – auf sonderbarer Weise - in erster Linie die Ungarn unter Orban die ständig Störfeuer aussenden! Die Ungarn, so lässt es jedenfalls der Eindruck vermitteln, scheinen völlig vergessen zu haben, was ihnen 1956 die Russen angetan hatten. Vor nichts fürchte man sich mehr, als vor den Gespenstern die man verjagt glaubte! Ich erblicke vor mir, „nem tudom hogyan a szemem elötti,“ (ich habe es vor Augen) die Scharen von Magyaren in ihren abgeschabten Mänteln, untergebracht in den drei Kasernen meiner Heimatstadt. Erst kurz zuvor, im November 1955, von den russischen Okkupanten verlassen und noch nicht einmal neu adaptiert oder wenigstens renoviert worden, um einen bewohnbaren Zustand herzustellen. Denn alles nicht Niet- und Nagelfeste, war von den „Tschuschn“ vulgo „Russen“, abmontiert worden. Im April 1945, kurz nach der Einnahme von Wien durch die sowjetischen Truppen, hatten diese Klosterneuburg auf dem rechten Donauufer umgangen. Im Jänner 1945 zerstörte die Bombe einer US-B-52 vollkommen das winzige, unbewaffnete Haus in Stockerau, in dem meine Familie und ich „Am Neubau“ wohnten! Die am linken Donauufer vorrückenden sowjetischen Truppen wurden von der anderen Donauseite her noch von deutscher Artillerie beschossen. Schließlich nahmen die Russen Korneuburg ein, das schwere Zerstörungen hinnehmen musste. Dort befand sich eine Raffinerie und eine Werft, das waren strategische Objekte! Von diesem Punkt aus rückten die Rotarmisten weiter nach Westen Richtung Stockerau vor. Stockerau hatte dann das Glück, dass am 8. Mai 1945 Deutschland kapitulierte und nach Einstellung der Kämpfe keine größeren Zerstörungen erfolgten. Nur alle jene Personen die ein Kleid trugen, blieben noch extrem stark gefährdet. Nach dem Abzug der Kampftruppen folgten die Besatzungstruppen, die über Budapest und Wien-Floridsdorf, in den weiteren Speckgürtel Wiens nachstießen. Sie trugen alle ihre olivfarbigen Uniformen und speckige Lammfellmützen mit Ohrenschützern, die Klappe über die niedrige Stirn gezogen. Dawai, dawai Towarischtsch, odin Machorka!

    Die Toilettenschüsseln fanden diese Menschen aus den asiatischen Teilgebieten der Sowjetunion besonders brauchbar, da sie, unwissend wie sie waren, ihr gestohlenes oder zwangsenteignetes Obst und Gemüse darin wuschen und wütend mit der Kalaschnikow darauf hielten, wenn beim Ziehen der Kette das Obst samt Gemüse vom Wasser fortgespült wurde. Beliebte Objekte waren bei den primitiven russischen Militärs aus dem hintersten Asien auch Fahrräder! Saß da ein Russe fernasiatischer Genesis auf einem von ihm requirierten Rad „neueren Baujahrs“, fuhren wir mit unseren alten Rädern - „freihändig“ - immer wieder vor seine Nase zurückkehrend, vorüber. Mit unserer Schau animierten wir diese russischen Soldaten, ihr neueres, „gestohlenes Baujahr“, mit unseren Vorkriegsmodellen zu tauschen. Die schmerzhaften Folgen des für sie unbekannten Kunststückes waren blutige Nasen und das rasche Lernerlebnis der so Betrogenen, dass es hier alles das geben kann, was es so gibt und was in philosophischen Fragen mit Vernunftsinteresse gemeint sei.

    Unter den magyarischen Flüchtigen, die damals noch nicht, der aktuellen „lingua franca“ folgend, mit „refugees“ tituliert wurden, Gott sei’s gedankt, auch nicht von NGO’s gerettet worden waren, um sie dann der Gesellschaft zu überlassen, befanden sich 1956 auch zwei geflohene Fußballspieler, vorgeblich Spieler des berühmten Klubs MTK-Budapest, die in den lokalen Sportverein ASV Stockerau integriert und ihn so derart verstärkend, dass er fast die Landesmeisterschaft in Niederösterreich gewann! Die Ungarn hatten damals – 1956 - als Fußball-Größen, noch einen exzellenten Ruf, der aber schon wie der Ruf der Österreicher vorher, langsam für immer zu verblassen begonnen hatte. Einer der beiden hieß Faludi, ein Balldirigent, der andere schoss die Tore, ich erinnere mich aber nicht mehr an dessen Namen. Der spielte damals bald als Profi in Belgien! Ob der ASV Stockerau je eine Ablösesumme in Millionenhöhe erhielt, entzieht sich meiner Kenntnis. ...



    *Literatur: Passagen: M. Alexander/G. Stökl „Russische Geschichte“ 2009

    Bodenheim, 2022/2023

    Manfred Pradka – Autor, 55294 Bodenheim, Klara-Mayer-Straße 22


    Widmung: Dank gilt meinem ehemaligen Chef und jetzigen guten Freund Dr. Bernhard Weinmann für sein Korrekturlesen, obwohl ihn seine privaten Angelegenheiten sehr in Anspruch nahmen.