Eine atwas andere Hochzeitsfeier

  • Eine etwas andere Hochzeitsfeier
    eine mit leisen Tönen, leiser Musik, voller Romantik, in bemerkenswerter Umgebung von einer Schlossruine, einer herrlichen Natur und vor Allem von wundervollen Menschen, Ansichten und Masken.

    Sie war geladener Gast zu dieser Feier auf dem Rittergut zu Ehrenberg mit der Ruine des ehemaligen Schlosses. Ihr geliebter Sohn Steven feierte dort mit seiner frisch angetrauten Frau bei seinem Freund Pier Giorgio Furlan, einem bemerkenswerten Menschen, einem großen Meister, Architekten, Schauspieler, Imitator, Organisator und eben Freund. Seine Heimat ist Italien, obgleich er seit Langem in Deutschland lebt. Er führte von Anbeginn der Feier mit Gestik und Worten durch die Zeit. Da das Brautpaar ohne Begleitung auf dem Standesamt sich das „Ja-Wort“ gab, stellte er als Erstes die Ring-Szene für uns nach mit einer kleinen Ansprache. Unter den ehrwürdigen großen Bäumen, rings um viel Grün, fand sich danach stilvoll aufgereiht Sekt, Weine etc. auch schon mit gefüllten Gläsern zum Zu - Prosten und Glück-Wünschen. Ja, denkt sie, auf viele zufriedene, harmonische glückliche Jahre und versucht euch den Frieden zu erhalten im Haus sowie für eure Seelen.

    Einzigartig bleibt für sie die Feier auch deshalb, weil sie Herrn Furlan und seine Ansichten im Laufe der Stunden etwas näher kennen lernen durfte. Er ist der Initiator des „barrierefreien Theaterstücks Marco Polo, seine Reisen und der Großkhan.“ Das Bemerkenswerte daran ist, dass die mitwirkenden Darsteller Menschen mit und ohne Behinderungen sind. Gut eingesetzt, unter passender Maske, sind alle gleich. Steven selbst hat seine Stimme „Marco Polo“ geliehen. Seine Gedanken durften teilweise an der Überarbeitung des Drehbuches mitwirken. Er sagte ihr damals: Mutter es war eine interessante Session, ein Experiment. Ich hatte viel Spaß dabei. Mein Honorar spendete ich dem Verein.

    Bei einem weiteren Rundgang, zwischen dem Kaffee, der Kuchen war gebacken nach italienischer Rezeptur, dem Fotografieren, den privaten Gesprächen usw. zeigte er uns indem dafür eingesetzten Räumen die verschiedenen Arbeiten der einzelnen behinderten Gruppen und nachweislich woher sie kommen etc. vermerkt dabei waren und sind die Mitarbeiter vom Förderkreis CAMO e.V. Erwähnen möchte ich hier besonders noch die wundervollen gebastelten, gestalteten Masken von den Behinderten verschiedener Couleur und alters.

    Die Braut, nun ihre Schwiegertochter war bezaubernd anzusehen. In dem langen Kleid mit Schleppe war sie mehr als angepasst auf dem Rittergut Ehrenberg mit dem ehemaligen Schloss, sie stellte, so ihre Meinung, sogar eine würdevolle Herrin desselben dar und hatte viele Bewunderer, vor allem sah das Paar sehr glücklich aus und sie denkt und wünscht sich, dass sie es auch waren, sind und bleiben ihr Leben lang.

    Ungefähr um 18.00 waren wir geladen zu einem Fünf Gänge Menü nach italienischer Art und Rezeptur. Eingedeckt war eine lange Tafel im Saal des Hauses. Die angezündeten Kerzen in den Leuchtern gaben erst dem Ganzem die besondere Note zu dieser Feier. Herr Furlan führte auch hier wieder gekonnt zwischen den einzelnen Menü-Gängen mit kleinen witzigen und zum Nachdenken anregenden Worten, die leise Musik diente zur Vervollständigung. Sie empfand: Einfach schön!

    Kurz nach 21.00 Uhr verließen ihr Doktor Sohn und sie den Saal ohne störende Abschiedsworte. Sie durfte viel Neues an Meinungen, an Techniken und Ansichten kennen lernen, dazu einiges auffrischen, was fast in Vergessenheit geraten wäre. Wie heißt es doch so schön, die Zeiten ändern sich und Neues wächst aus den Ruinen.
    Danke meine Lieben, dass ich dabei sein durfte. Ein Dankeschön aber auch jene, die in der Küche für unser Wohl gearbeitet und uns alle bedient haben.

  • Schwere Kost
    so wurde ihr Beitrag genannt über „Eine etwas andere Hochzeitsfeier“. Es ist Pfingstsonntag. Sie ist Frühaufsteherin. Heute hält sie selbst die Vernunft noch zu Ruhen, nicht zurück. Die Strahlen der Sonne locken sie. Das Blau des Firmaments erscheint ihr heute besonders tief zu sein. Mit ihrer Gehhilfe „Stock“ steigt sie den kleinen Berg hoch im Grundstück ihres Doktor Sohnes. Unter den alten Bäumen und Sträuchern laden Bänke zum Sitzen ein. Dazwischen steht ihre Lieblingsbank. Dieser Platz zieht sie immer wieder magisch an. Aber heute ist etwas Besonderes etwas Heiliges, nichts Greifbares in der Luft nur fühlbar.

    Es ist noch kühl. So hüllt sie sich in die mitgenommene Decke ein. Ein wunderbares Vogelkonzert unterbricht etwas später die morgendliche Stille. Ihre Gedanken wandern um einige Jahre zurück zu ihrem Sohn Steven. Kurz nach Beendigung seiner Dienstzeit bei der Armee sagte er ihr: Mutter ich habe eine Frau kennen gelernt, solo wie ich. Ob es passt für eine Zweisamkeit wird der Alltag uns lehren. Das war alles was sie von ihm zu hören bekam punkto „zwei Leben anzugleichen und alltagstauglich zu gestalten.“ Unterdessen wohnen sie im eigenen fertig gebauten Haus. Zu tun gibt es noch ringsum.

    Damals stellte er ihr seine Bekannte vor. Sie hat ihr von Anfang an gefallen. Die wenigen Besuche, bedingt durch Entfernung und Arbeit Alltag lassen eine gewisse größere Vertrautheit nicht zu. Ansonsten gibt es nur Gutes zu sagen. Ihr Verhältnis beruht auf gegenseitige Achtung und Anerkennung sowie fachliche Beratung und Hilfe bei ihrer Freizeitbeschäftigung, dem Malen. Sie liebt sie einfach und schätzt sie. Eine klasse Verbindung ist natürlich auch hier wieder das Handy, ihr ständiger Begleiter, WhatsApp ist wie immer gefragt. So ist sie auch hier im Leben bei diesem Sohn mit eingebunden.

    Es war ein Wintertag mit Väterchen Frost, mit Kälte, Eis und Schnee. Sie wird diesen Tag nie vergessen. Überraschend stand ihr Sohn Steven mit Partnerin vor ihr. Strahlend bei einem Kaffee und den geliebten Gesprächen überreichten sie ihr ein Kuvert. Nichts ahnend zog sie die innen liegende Karte heraus. „Für die Hochzeit von Braut und Bräutigam“ bitte den Termin vormerken. Es war ein Termin im Frühling, ein Tag im Mai. Ihre Freude war einfach riesig. Der spätere Zusatz; aber wir gehen allein zum Standesamt um uns das Ja-Wort zu geben, überraschte sie nicht. Sie sah und sieht es als Abschluss zweier Menschen die allein und ohne große Worte nach außen hin sich testeten ob es passt, die zu einander fanden und dies nun offen bekundeten mit nur einem Namen, als Ehepaar. Dies war Ihr großer, ihr einmaliger und unvergleichlicher Tag.

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