Es wird Zeit, dass ich mit der Theorie aufhöre. Stunden durchstreifte ich die Läden auf der Suche nach einem geeigneten Pendel. Aber ein geeignetes für mich fand ich nicht. Selbst im World-Wide-Web blieb meine Suche erfolglos. Eines Tages, es war kurz vor Ostern, saß ich in mitten fremder Leute am Feuer, wärmte mich, lachte, aß und trank. Je weiter der Abend fortschritt tat der Geist des Alkohols seinen Dienst, wir wurden immer weniger bis zum Schluss, ich meine es war kurz vor Mitternacht, wir nicht mehr als eine Handvoll zählten. Wir lauschten einem „Geschichtenerzähler“ in dessen Haut die Zeit unendliche Furchen geschnitten hatte. Er erzählte von Engeln und andere Wesen und von der Magie, die zu Ostern frei wurde. Manchmal zog ein kalter Hauch über meinen Rücken, obwohl die Glut des Feuers noch ordentlich einheize. Er erzählte, dass vor vielen Jahren, er hatte gerade angefangen sich mit magischen Ritualen zu beschäftigen, er auf einer Wegkreuzung stand und folgendes probierte:
„Ich stand auf einer Wegkreuzung, die weit draußen vor den Toren der Stadt war. Um 18:00 Uhr abends sollt irgendetwas passieren. Also nahm ich einen dicken Ast und zog einen großen Bannkreis um mich. Da stand ich nun, wartete auf das Besondere. Angst hatte ich keine, stand ich doch im Bannkreis, im Schutz des Lichtes und den guten Geistern des Osterfestes. Es verging einige Zeit, Ungeduld kam auf – ich wollte den Kreis verlassen, als plötzlich Wind aufkam. Die Bäume um mich herum beugten sich seiner Macht, die Gräser wackelten hilflos umher, Staub nahm mir meine Sicht – nur in meinem Kreis regte sich kein Lüftchen, kein Staubkorn drang in meine Poren, nichts zog an meiner Kleidung. Dann bemerkte ich etwas – ich vermeinte einen „Osterzug“ auf mich zukommen zusehen. Einige Menschen, Pferde mit Wagen… nur sie waren nicht so gekleidet wie ich. Je näher sie kamen umso unruhiger wurde ich. Mein Herz schlug wie wild und es dränge mich den Kreis zu verlassen. Doch die warnende Stimme eines alten Freundes drang in mein Bewusstsein. Er sagte: Verlasse niemals den Kreis – sonst bist du verloren. Warte ab, bis sich alles beruhigt hat. Erst nach dem der Wind sich gelegt hatte, von den Erscheinungen ich nichts mehr sah, wagte ich aus dem Kreis zugehen…“.
Diese Geschichte habe ich bis heute noch in meinem Kopf. Diesen Mann sprach ich auf das Pendeln an, sagte ihm, dass es tief in mir einem Drang gibt zu pendeln und bat um Rat, wie ich und was ich denn für ein Pendel kaufen sollte. Schweigend schauten wir beide in die Glut des niedergebrannten Feuers. Er wollte wissen, welchen Weg ich denn einschlagen würde, welchen der 4 dieser Wegkreuzung. „Na die des Lichtes“, sagte ich damals. Doch ich wusste noch nicht so recht, was das eigentlich heißt. Ob er mir glaubte? Ich weiß es nicht. Er wechselte das Thema. Wir sprachen über die Sorgen der Welt, deren Geister, Ostern und mehr. Als wir uns verabschiedeten, sagte er mir: „Deine Suche ist vergebens. Das Pendel sucht dich aus und es wird dich finden.“
Die nächste Zeit las ich: Welche Fragen stellt man einem Pendel? Was sagt das Pendel? Wie spricht man mit dem Pendel? Wie geht das überhaupt? Ich lass über schwarze und weiße Magie. Über was passiert überhaupt, wenn man den Kontakt zu einem Pendel herstellt bzw. welche Geistwesen werden gerufen, bedient? Welchen Preis muss ich dafür bezahlen? Und so vieles mehr gibt die Literatur her. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass nichts übers ausprobieren geht. Nur sollte man sich im Klaren sein, was man will. Schön wäre es, wenn man einen „Lehrer“ an seiner Seite hätte. Immer wieder zog es mich zu dem Osterfeuer, dass damals auf einer Wiese außerhalb von Buxtehude brannte hin, in der Hoffnung, ich würde diesen alten Mann noch einmal sehen. Zu viele Fragen hatte ich. Doch diese Sehnsucht, dieser Wunsch wurde mir nicht erfüllt.
Dieser alte Mann hatte recht gehabt. Das Pendel fand mich eines Tages. Seine Worte; „… das Pendel ist treu, nie würde es dich verraten, nie einer anderen Macht dienen, ehe zerstört es sich selbst…“, klingen in mir noch nach.
In meinem nächsten Abschnitt stelle ich Euch verschieden Pendel vor. Auch sollen Übungsanleitungen zu lesen sein, Fragen und welchen Zweck es dienlich sein kann. Ich hoffe, dass Euch mein Einstieg in die Materie sensibilisiert. Wenn es auch klingen mag wie ein Märchen, so wissen wir, an jedem Märchen ist auch etwas Wahres. Ein Lächeln ist erlaubt – noch!