Für diejenigen, die keine Kinder haben: Habt ihr schon mal in „leuchtende lachende“ Kinderaugen gesehen? Und für Euch, deren Kinder schon aus dem Haus sind: wisst ihr noch wie es war, als eure Kinder sich über z.B. ein Weihnachtsgeschenk total freuten? Und nun zu Euch, deren Kinder zu Hause sind: Wann haben sich eure Kinder das letzte Mal so gefreut, dass ihr Augen anfingen zu „leuchten“?
Warum ich das frage ist, dass es viele der Großen unter uns gibt, die es vergessen haben, diese Gefühl nicht mehr nachspüren können, weil es Familien unter uns gibt, die keinen Grund zum Lachen/Freuen haben und weil es Kinder unter uns gibt, die sich vielleicht nach diesem Gefühl sehnen. Wie ich vor ein paar Wochen schrieb, hatte ich ein Projekt, dass da heißt: Ein frohes Fest, soll es werden!
Gestern fand es seinen Abschluss. Was mir alles passierte auf dem Weg dahin – ich will einfach keine negativen Gedanken zulassen. Das Schicksal hat dafür gesorgt, dass sich alles fügt. Mit Hilfe des Direktorats der Förderschule Waldheim inklusive ihre zwei „Engel“, wurden die 3 Kinder gefunden, die von Vater (alleinerziehend) und Opa fürsorglich versorgt und aufgezogen wurden. Von dem Erlös des Kunstkalenders und den Schenkungen konnte der riesige Weihnachtssack und dazu noch eine große Weihnachtsmanntasche gefüllt werden. Als es am 23. Dezember dunkel wurde, holte ich den Weihnachtsmann ab und gemeinsam fuhren wir zu der Familie. Wir klingelten und aus dem Sprechfunk fragte eine Kinderstimme, wer da sei – der Weihnachtsmann – sagte der Weihnachtsmann. Klack – es wurde aufgelegt. Stille. Dieses Mal drückte ich den Knopf der Gegensprechanlage und wieder fragte eine Kinderstimme… und wieder kam aus dem Lautsprecher in der Wohnung: Der Weihnachtsmann. Dieses Mal hatte Papa es gehört, die Haustüre öffnete sich und wir gingen die ein paar Stufen hinauf, wo die Wohnungstür sich öffnete. Der Weihnachtsmann kommt, der Weihnachtsmann – hörte ich aufgeregte Kinderstimmen. Wir standen vor der Wohnungstür – die Kinder waren verschwunden, nur der Papa war zu sehen. So nach und nach schauten drei Augenpaare, eins war ängstlich, dass zweite neugierig und das Dritte verschmitzt hinter einem Türrahmen vor und da Papa dastand, fassten sie Vertrauen und kamen auf den Weihnachtsmann zu, der mich als sein Helferlein vorstellte. Freunde, was dann kam – mir ging das Herz auf: Es entwickelte sich ein respektvoll vertrautes Szenario zwischen dem Weihnachtsmann und den Kindern. Ein Lied und jeweils ein Gedicht wurde vorgetragen. Jeder von den 3 Kleinen bekamen Geschenke. Ihre Augen fingen an zu leuchten und zu strahlen. Ehrlich waren sie und eine besondere Art der Dankbarkeit, die von ihnen ausging, erfüllte diese Szene. Es waren nur 10 Minuten, die wir bei der Familie waren. 10 Minuten, in der ich das Gefühl hatte, die Zeit bliebe stehen.
Als wir gingen, bemerkten wir den Opa, der gegenüber wohnte. Er stand wohl die ganze Zeit da und war dabei, hat gesehen, wie die Kleinen sich freuten.
Freunde, das ist für mich Weihnachten. Ich bin dem Schicksal und dem Geist der Weihnacht dankbar, für dieses wundervolle Geschenk.
Doch was wäre ich mit meinen Gedanken, mit meinem Projekt ohne diejenigen, die mir zuhörten, die mich unterstützten, die es interessant fanden, dass, als sich ein Autor und die Grafikerin Inka Kaiser zusammenfanden, ein Kunstkalender daraus „geboren“ wurde. Dass es der Erlös und einigen Geldschenkungen es ermöglicht hatten, dass Kinderherzen etwas Besonderes erleben durften. Ob sie es jemals vergessen werden?
Mein Dank gilt dem Direktor, stellvertretenden Direktorin und den zwei Engeln der Förderschule Waldheim und dem Weihnachtsmann.